In Nordrhein-Westfalen (NRW) existiert eine unübersichtliche Vielzahl an Bewertungsverfahren, die versuchen, eingriffsbedingte Schäden an Natur und Landschaft zu bilanzieren. Die pauschale Anwendung erweist sich häufig als nicht transparent, bürokratisch oder kompliziert und erschwert somit die Berechnungen in der Praxis.
Nun hat das Wald-Zentrum der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster ein flexibles und vielseitig anwendbares Standardverfahren zur Eingriffs- und Kompensationsbewertung entwickelt. Eine Anwendung ist für ganz NRW möglich, da das Verfahren sowohl für die naturschutzrechtliche Eingriffsregelung als auch für Eingriffsbilanzierungen nach Baurecht geeignet ist. Entstanden ist das neue Verfahren im Rahmen des vom Land NRW und der DBU geförderten Forschungsvorhabens »Nachhaltigkeit Stiften!«. Bundesweit erstmalig für ein Biotopwertverfahren erhielt es das Zertifikat des TÜV Saarland. Wenn es der Prüfung durch die politischen Entscheidungsträger standhält, könnten damit allein in NRW Verwaltungskosten im zweistelligen Millionenbetrag eingespart werden.
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