DBU aktuell Nr. 11 | November 2010

Informationen aus der Fördertätigkeit der Deutschen Bundesstiftung Umwelt

Projektmitarbeiter an der Laboranlage zur Herstellung von Fluormonomeren aus Recyclaten
Projektmitarbeiter an der Laboranlage zur Herstellung von Fluormonomeren aus Recyclaten
Sortenreines PTFE-Granulat
Sortenreines PTFE-Granulat

6.) Recycling von Fluorpolymeren erfolgreich umgesetzt

Teflon®, Scotchgard®, SilverStone®, GORE-Tex® sind nur vier von vielen bekannten Markennamen, hinter denen sich Fluorpolymere verbergen. An dem Fluorpolymer Polytetrafluorethylen (PTFE) zum Beispiel haftet fast nichts. Neben der Chemikalien- und Hitzebeständigkeit hat PTFE noch weitere Eigenschaften, die es zu einem unverzichtbaren Material machen: Viele Dichtungen und Lager sind aus PTFE oder mit PTFE beschichtet. In der Elektrotechnik ist PTFE ein wichtiger Werkstoff für Kabelisolationen und als atmungsaktive Membran wird es in Funktionstextilien verwendet.

Bisher wurden fluorkunststoffhaltige Produkte nach dem Gebrauch vorwiegend deponiert oder in Müllverbrennungsanlagen verbrannt. Um die Lücke im Stoffkreislauf von Polymeren zu schließen, sollte ein ökonomisch und ökologisch zuverlässiger Prozess für eine Monomergewinnung aus Fluorpolymeren und fluorierten Reststoffen entwickelt werden. In Kooperation zwischen der Universität Bayreuth, der Firma Dyneon GmbH und dem Forschungsinstitut InVerTec e. V. wurde ein Flash-Pyrolyse-Prozess entwickelt, der die Zersetzung der Fluorpolymere in Monomere ermöglicht. Bei optimierten Prozessbedingungen lassen sich die Monomere Tetrafluor­ethylen und Hexafluor­propen bis zu 93 % zurückgewinnen.

Zudem wurde ein Rücknahmesystem konzipiert, mit dem zukünftig fluorierte Reststoffe wieder in den Stoffkreislauf zurückgeführt werden können.
www.dyneon.com
www.invertec-ev.de