DBU aktuell Nr. 11 | November 2010

Informationen aus der Fördertätigkeit der Deutschen Bundesstiftung Umwelt

Hochwasserschutzsystem
Ein neues mobiles Hochwasserschutzsystem hat alle Tests bestanden.

3.) Streiche: Sandsack, setze: Sandschlauch

Lang anhaltender Starkregen tritt in unseren Breiten mittlerweile gehäuft und verstärkt auf und wird in Zukunft, so die Wetterforscher, weiter zunehmen. Dem Hochwasserschutz kommt damit höchste Priorität zu.

Zum Bau mobiler Hochwasserschutzdämme verwendet man heute noch immer überwiegend Sandsäcke, die von tausenden von Helfern befüllt, transportiert, aufgeschichtet, später abtransportiert und entsorgt werden müssen. Dieser Aufwand ist enorm material-, personal- und zeitaufwändig und belastet dadurch auch die Umwelt entsprechend. Die bsg Handels GmbH (Hohenkammer) hat jetzt in Form eines Sandschlauchsystems eine sehr effiziente Alternative entwickelt und erprobt. Das neue System besteht aus einer Radladerschaufel, die anstelle der herkömmlichen Schaufelmulde einen Trichter mit querliegender Förder­schnecke und seitlichen Öffnungen besitzt. Diese fördert den Sand während der Rad­lader­fahrt seitlich rechts oder links in einen Folienschlauch, wodurch ein rund 25 Meter langer Sandwall entsteht, der gleichzeitig mit dem Befüllen ausgelegt wird.

Das patentgeschützte System wurde in Zusammenarbeit mit dem THW München getestet. Die Einsatzkosten betragen etwa ein Viertel der Kosten für einen vergleichbaren Sandsackdamm. Zugleich lässt sich die Auf- und Abbauzeit deutlich reduzieren und der Bedarf an Einsatzkräften um rund 80 % verringern. Mit der daraus resultierenden Einsparung an Transportkosten und Verpflegungsaufwand ergibt sich eine deutliche Umweltentlastung.
www.bsg-gmbh.de