DBU aktuell Nr. 9 | 2021

Informationen aus der Fördertätigkeit der Deutschen Bundesstiftung Umwelt

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Damit der Blaue Planet nicht überhitzt: Verhandlungen auf der COP26 im Oktober und November 2021 in Glasgow
GS Bonde auf COP26 © Deutsche Bundesstiftung Umwelt
Mit dabei: Ein DBU-Team mit Generalsekretär Alexander Bonde
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1.) Nach der COP26: Angepeilte Einsparungen vor Ort erzielen

Die Erwartungen waren hoch, denn die Zeit drängt: Auf der UN-Klimakonferenz COP26 haben rund 200 Nationen verhandelt, um die Begrenzung der Erderwärmung und ein Abwenden der Klimakatastrophe voranzubringen. Ohne erhebliche Anstrengungen droht sich die Erde bis zum Jahr 2100 um fast drei Grad aufzuheizen, so eine UN-Prognose.

Mehr als 25.000 Konferenzteilnehmende waren vom 31. Oktober bis Mitte November als registrierte Delegierte, Beobachter – beispielsweise Nichtregierungs- und Umweltschutzorganisationen – und Journalisten im schottischen Glasgow. Nach einer Anreise per Bahn mit dabei: Ein dreiköpfiges DBU-Team, darunter DBU-Generalsekretär Alexander Bonde. Zum Abschluss des Weltklimagipfels sagte er: „Die internationale Verständigung auf mehr Klimaschutz ist zentral, notwendig sind internationale Erklärungen und Ziele. Eine Erklärung allein oder nur Zahlen an sich reichen aber nicht. Um Klima- und Artenschutz wirklich voranzubringen, müssen wir handeln!“

Der Nutzen von Klimakonferenzen

Klimaaktivistinnen und Umweltschutzorganisationen haben die Ergebnisse der COP26 als nicht weitreichend genug kritisiert. Prof. Dr. Große Ophoff, fachlicher Leiter des DBU Zentrums für Umweltkommunikation, erläutert, warum er trotzdem der Meinung ist, dass Klimakonferenzen wichtig sind: „Es sind alle Staaten dabei und suchen nach Lösungen. Ohne das bei den Konferenzen herrschende Konsensprinzip wäre das nicht der Fall. Zudem bietet die COP eine Plattform und einen Anlass, um durch die öffentliche Aufmerksamkeit Maßnahmen voranzubringen. Zum Beispiel, wenn auf der COP bestimmte Initiativen – wie dieses Mal die Initiativen zum Schutz der Wälder, die Methan-Initiative oder die Initiative zum Ende des Verbrennungsmotors – deutlich schneller voranschreiten und den Druck auf die Langsamen erhöhen. Ein weiterer Erfolg ist, dass die Arbeiten am Regelbuch für das Paris-Abkommen abgeschlossen werden konnten.“ Das Regelbuch schreibt fest, wie Staaten ihre nationalen Zusagen beim Klimaschutz erheben, berechnen und berichten.

DBU unterstützt nationale Macherinnen und Macher

Um nationale Erfolge beim Klimaschutz zu erreichen, setzt DBU-Generalsekretär Bonde auf innovative Ideen vor Ort: „Glasgow wird nur dann ein Gewinn für Klima, Umwelt und Artenvielfalt, wenn die angepeilten Gigatonnen an Treibhausgasen tonnenweise eingespart werden – in Gelsenkirchen, Gladbach, Greifswald und anderswo auf der Welt. Viele, vor allem kleine und mittelständische Unternehmen haben die Zeichen der Zeit erkannt und wollen den Wandel aktiv gestalten und nachhaltig wirtschaften. Als Innovationsförderin unterstützt die DBU derartige Macherinnen und Macher.

So engagiert sich die DBU mit der Initiative #DBUcirconomy für eine zukunftsfähige Kreislaufwirtschaft, beispielsweise in der Gießereiwirtschaft, in der Textilindustrie, der Bauwirtschaft oder im Holzbau. Die Stiftung fördert technische Lösungen, neue Bildungsansätze und wissenschaftliche Erkenntnisse für das Vermeiden von Treibhausgasemissionen und eine nachhaltige Energieversorgung – unter anderem mit dem Stipendienschwerpunkt „Umweltsoziale Fragen der Energiewende“. Ein zentrales Werkzeug sieht die DBU in einer nachhaltigen Digitalisierung. Dazu kommen der Schutz von Klimasenken wie Wälder und Moore, unter anderem im DBU-Naturerbe, und Impulse für eine nachhaltige Landwirtschaft.

Maßnahmenpapier für ambitionierten Klimaschutz

Zudem sind die Trägerin des Deutschen Umweltpreises 2018, Prof. Dr. Antje Boetius, Direktorin des Alfred-Wegener-Instituts, und Umweltpreisträger 2020, Prof. Dr. Ottmar Edenhofer, Direktor und Chefökonom des Potsdam-Instituts für Klimafolgenforschung, ebenso wie DBU-Generalsekretär Bonde und viele weitere DBU-Partner Mitunterzeichnende des Maßnahmenplans „Klimaschutz beschleunigen: marktwirtschaftlich, sozial, global“. Dieses Papier von insgesamt 21 Personen aus Wissenschaft, Wirtschaft und Fachinstitutionen benennt 17 konkrete Maßnahmen für einen ambitionierten Klimaschutz, von der Stärkung des Emissionshandels bis hin zu Koordination der weltweiten Klimapolitik in einem globalen „Klimaclub“. Es wurde den Politikerinnen und Politikern übergeben, die an den Verhandlungen für die neue Regierungsbildung beteiligt waren.

Die Inhalte des Maßnahmenpapiers kurz zusammengefasst und mit Downloadmöglichkeit finden Sie in unserem Umweltpreis-Blog.