DBU aktuell Nr. 9 | 2021

Informationen aus der Fördertätigkeit der Deutschen Bundesstiftung Umwelt

Wupper-Talsperre, Stock-Adobe © Christoph - stock.adobe.com
An Talsperren aufgestaute Gewässer emittieren Methan - an der Wupper-Talsperre wird untersucht, wie das Treibhausgas aufgefangen werden kann.

3.) Aus Forschung und Mittelstand: Das „RemoGas“-Verfahren reduziert Methanemissionen in Stauseen

Das Gas Methan ist mit einem 28-mal höheren Treibhauseffekt deutlich schädlicher für das Klima als Kohlendioxid. Darum lohnt es sich genau hinzuschauen und Quellen zu finden, aus denen das Treibhausgas ungewollt in die Atmosphäre tritt. Zum Beispiel entsteht im Sediment eines jeden Gewässers durch am Grund verrottende Organik wie Pflanzenreste natürlicherweise Methan. An Talsperren aufgestaute Gewässer emittieren besonders viel des Klimagases. Das zufließende Wasser spült zahlreiche Pflanzenreste an, die sich am Gewässergrund anstauen und dort hochkonzentriert in sauerstoffarmer Umgebung nicht zu Kohlendioxid, sondern zu Methan zersetzt werden. Die so entstehenden Methanemissionen schwanken über den Tag und das Jahr hinweg. Besonders klimawandelbedingte Hitzesommer verstärken diesen Effekt.

Das Projekt der D-Sediment GmbH entwickelt und testet in Kooperation mit Forschenden der Universität Koblenz-Landau und der TH Köln ein Verfahren, das diese Methanemissionen langfristig verringern soll, indem das Sediment umgelagert und die dabei entstehenden Methanemissionen aufgefangen und entnommen werden.

Ein in einem ersten Vorhaben entwickelter Prototyp wurde bezüglich der Methanausbeute modifiziert. Der optimierte Saugkopf kann nun einen Großteil des im Sediment produzierten und gespeicherten Methangases auffangen und entnehmen. Im Folgeprojekt sollen die Effizienz des Verfahrens und vor allem der Einfluss von Umweltbedingungen auf die Methanernte getestet werden. Dafür werden zu verschiedenen Jahreszeiten mehrere Feldversuche in einer Vorsperre der Wupper-Talsperre unternommen. Zudem soll untersucht werden, inwiefern das aufgefangene Methan energetisch genutzt werden kann.


DBU-AZ 37831