DBU aktuell - Nr. 2 | Februar 2007

Informationen aus der Fördertätigkeit der Deutschen Bundesstiftung Umwelt

8. Luftschadstoffe in Innenräumen

Ende November fand im Zentrum für Umweltkommunikation (ZUK/Osnabrück) ein Workshop zum Thema »Fogging – Luftschadstoffe in Innenräumen und deren Vermeidung« statt, organisiert vom Fraunhofer-Institut für Chemische Technologie (ICT) und der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU). Experten diskutierten hier vor allem die Frage, wie sich das Freisetzen und Ausgasen von chemischen Substanzen aus Polstern, Armaturentafeln, Verkleidungen oder anderen, meist kunststoffhaltigen Werkstoffen möglichst vermeiden beziehungsweise vermindern lässt. Die DBU fördert derzeit zwei Vorhaben in diesem Zusammenhang. Einig waren sich die Fachleute, dass die Emissionsprobleme bei Kunststoffen im Fahrzeugbau aller Voraussicht nach zunehmen werden, allein schon deshalb, weil immer mehr Kunststoffe dort zum Einsatz kommen. Zudem nehmen auch die Anforderungen an die Reinheit der Kunststoffe und die werkstofflichen Eigenschaften weiter zu.

Luftschadstoffe in Innenräumen
Emissionen aus Kunststoffen – beispielsweise in Fahrzeug­innenräumen – waren das Thema eines Workshops von ICT und DBU.
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So werden derzeit rund 260.000 Tonnen Polypropylen (PP) im Fahrzeugbau eingesetzt. Um auch Recycling-PP im Fahrzeugbau verwenden zu können, entwickelt Fraunhofer ICT mit der BSB Recycling GmbH und der RETEK AG ein integriertes Verfahren, das Schadstoffe bereits bei der PP-Verarbeitung während der Extrusion mit einem umweltfreundlichen Lösungsmittel entfernt. Das Beispiel »emissionsgemindertes Recycling-PP« könnte Schule machen, denn für andere Kunststoffe fehlen vielfach noch geeignete Verfahren, so das Resümee des Expertengesprächs.