DBU aktuell - Nr.7-8 | Juli-August 2007

Informationen aus der Fördertätigkeit der Deutschen Bundesstiftung Umwelt

2. DBU-Sonderpreise »jugend forscht«

Energie ist das zentrale Thema der beiden DBU-Sonderpreise im Rahmen von jugend forscht. Die Auszeichnung der besten Jungforscherinnen und Jungforscher fand dieses Jahr im Theater Neue Flora in Hamburg statt - in Anwesenheit von Andreas Storm, Staatssekretär im Bundesbildungsministerium.

Sebastian Igelmann, Fabian Winckler und Fabian Schreiber aus Münster erhielten den Preis (1.000 Euro) für ihr Konzept »schmelzender Hauswände«. Aus dem Physik-Unterricht der 6. Klasse erinnerten sich die 18-Jährigen daran, dass das Schmelzen und Verdampfen eines Stoffes viel Energie verbraucht. Diese kann beim umgekehrten Vorgang des Kondensierens und Verdampfens beispielsweise zum Heizen verwendet werden. Um sich dieses Prinzip zunutze zu machen, entwickelten die Jugendlichen aus Münster sogenannte Mikrokapseln aus Polyamid, die Paraffin enthalten.


DBU-aktuell 7-8/07
DBU-Referent Felix Gruber (Mitte) überreichte die Sonderpreise der DBU bei jugend forscht an die stolzen Preisträger (v. l.): Sebastian Igelmann, Fabian Winckler, Fabian Schreiber und Steve Kretschmar.
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Integriert in Gipskapseln eröffnen die Mikrokapseln eine effektive Möglichkeit der Hausdämmung. Bei Erwärmung des Hauses, durch Heizen oder Sonneneinstrahlung, schmilzt das Paraffin und benötigt dabei überdurchschnittlich viel Energie, so dass sich das Haus nicht weiter erwärmen kann, bis sämtliches Paraffin in den Kapseln geschmolzen ist. Kühlt sich das Haus ab, wird das Paraffin wieder fest. Die vorher gespeicherte Energie wird frei. Dies bedeutet, dass sich ein Haus mit Mikrokapseln langsamer aufheizt und auch langsamer wieder abkühlt als ein solches ohne. Neben einem angenehmeren Wohnklima muss somit weniger geheizt beziehungsweise gekühlt werden, was Energie spart.


Auch die Entwicklung »fokussierender Flachkollektoren (FFK)« des 19-jährigen Steve Kretschmar aus Waldkirchen in Sachsen würdigte die DBU mit einem Preis (500,- Euro). Seine Erfindung: Mit Spiegeln bündelt ein Kollektor das Sonnenlicht auf eine kleine Fläche und erwärmt damit ein Absorber­rohr stärker als in handelsüblichen Anlagen. Um die Wanderbewegung der Sonne ausgleichen zu können, hat der Jungforscher ein Antriebs- und Steuerungssystem zum Nachjustieren der Spiegel entwickelt und bereits einen Anlagen-Prototyp des FFK erstellt. Der Kollektor lässt sich übrigens problemlos in herkömmliche Dachkonstruktionen einbauen.