DBU aktuell Nr. 3 | März 2011

Informationen aus der Fördertätigkeit der Deutschen Bundesstiftung Umwelt

1. Schüler verhandeln internationale Abkommen

Internationale Klimakonferenz, Welt­wasserforum, Vertragsstaatenkonferenz des Übereinkommens über die biologische Vielfalt – regelmäßig treffen sich Staaten aus aller Welt, um internationale Abkommen, Konventionen oder Verträge zum Schutz der Umwelt abzuschließen.

Jugendliche
Jugendliche schlüpfen beim Planspiel »UNEP – Internationale Umweltpolitik hautnah erleben« in die Rolle von Delegierten der Vereinten Nationen.

Stets berichtet die Presse darüber, doch welche Entscheidungsprozesse dort ablaufen, ist aus der Ferne eigentlich nicht nachvollziehbar. Allzu oft stellt sich die Frage: Was hat das mit dem Alltag in einer deutschen Kleinstadt oder gar mit dem Schulleben eines Jugendlichen zu tun? Internationale Debatten im eigenen Handeln nachzuvollziehen, das macht das Planspiel »UNEP – Internationale Umweltpolitik hautnah erleben« des Wissenschaftsladens Bonn und der Landesarbeitsgemeinschaft Agenda 21 Nordrhein-Westfalen möglich. Jugendliche ab 16 Jahren schlüpfen dabei in die Rolle von Delegierten der Vereinten Nationen. Als internationale Akteure lernen sie, ökologische, soziale und auch wirtschaftliche Ansprüche in ihrer Entscheidungsfindung zu berücksichtigen, mit anderen zu diskutieren und Kompromisse zu schließen. Das Planspiel kann zu drei Themen gespielt werden: »Klimawandel stoppen!«, »Trinkwasser für alle!« sowie »Biologische Vielfalt bewahren!«.

Zu Beginn des Spiels erhalten die Jugendlichen alle notwendigen Informationen zu dem gewählten Thema und zu den Staaten, die sie vertreten, so dass sie kein Vorwissen benötigen. Mit dem Erhalt der Unterlagen übernehmen sie eine neue Identität als Staatenvertreter. Fünf Stunden haben sie Zeit, in verschiedenen Gremien ihre Standpunkte zu finden und darzustellen. In den Sitzungen erfahren sie mehr über die unterschiedlichen Positionen, müssen in der Diskussion ihre eigenen Ziele konsequent verfolgen, aber auch mehrheitsfähige Lösungen entwickeln und Bündnisse schließen. Ziel der Veranstaltung ist ein gemeinsamer Resolutionsentwurf. Diesen überreichen die Jugendlichen einem realen Vertreter der Stadt. Daran schließt direkt eine Diskussion über die Umsetzbarkeit vor Ort und die lokale Bedeutung der weltweiten Abkommen an. In der Regel kommen die Jugendlichen für das Spiel im Rathaus zusammen, so dass der lokalpolitische Bezug einfach hergestellt werden kann.
www.wilabonn.de
www.lag21.de