DBU aktuell Nr. 3 | März 2011

Informationen aus der Fördertätigkeit der Deutschen Bundesstiftung Umwelt

Totholz in Wäldern
Totholz in Wäldern ist inzwischen ein unstrittiges Ziel des Waldnaturschutzes.

4.) Totholz im Forstbetrieb

Das Vorkommen von Totholz hat maßgeblichen Einfluss auf die Biodiversität in Wäldern. Viele Tier- und Pflanzenarten sind unmittelbar auf Totholz als Lebensraum und Nahrungsquelle angewiesen. Mittlerweile ist ein angemessener Totholzanteil ein weitgehend unstrittiges Ziel des Waldnaturschutzes.

Bisher war allerdings unklar, mit welcher Strategie bestimmte Zielwerte an Totholz im Wirtschaftswald erreicht werden können und welchen Effekt die Nutzungsaufgabe für die Totholzdynamik hat. Hierzu entwickelte die Nordwestdeutsche Forstliche Versuchsanstalt (NW-FVA) in Göttingen ein Managementsystem für Buchentotholz. Dieses wurde in das bereits vorhandene Entscheidungsunterstützungssystem »Waldplaner« implementiert.

Mit dem Totholzmodul können jetzt verschiedene Waldszenarien und Nutzungsintensitäten simuliert und ihre Auswirkungen auf das zukünftige Totholzangebot dargestellt werden. Zudem steht auf der Website der NW-FVA ein sog. »Totholzkalkulator« bereit, mit dem erstmals praxisnahe Berechnungen für das Totholzmanagement durchgeführt werden können.

An einem Beispiel im Solling konnte gezeigt werden, dass in einem 25-jährigen Entwicklungszeitraum bei einem natur­nahen Waldbauszenario und bei vergleichsweise geringer Holzaufarbeitung der Totholzvorrat von rund 5 m3  auf 25 m3 pro Hektar steigen kann. Bei hoher Intensität der Holzaufarbeitung ist dagegen nur etwa ein Totholzvorrat von 7 m3 pro Hektar zu erwarten.
www.nw-fva.de