Um innovative Berufsbildung am Objekt zu erproben und den öffentlichen Diskurs durch ressourcenschonendes Bauen der Zukunft anzuregen, ist von der zukunftsgeraeusche GbR (Berlin/München) gemeinsam mit dem Fachgebiet Bauphysik und Baukonstruktionen der TU Berlin ein Recycling-Gebäude entwickelt worden. Das de- und remontierbare Gebäude, bestehend aus Plattenbauteilen, die aus Ost- und Westdeutschland stammen, diente als Lehrbaustelle für Auszubildende aus dem Bauwesen sowie als Lehrobjekt und Raum für Studium und berufliche Weiterbildung.
Es fand an der TU Berlin und anderen Standorten, ferner als Medium und Veranstaltungsraum Verwendung, um den aktuellen Diskurs um Nachhaltigkeit in Stadtentwicklung, Baukultur, Produktion und Konsum bewusst mit lebendiger Geschichte und Kunst zu verbinden. Nach der TU Berlin zog das Projekt auf dem ehemaligen Flughafen Tempelhof in Berlin, auf dem das mobile Gebäude seinen aktuellen Standort hat. Dort fanden ebenso Lehrbaustellen, zahlreiche Workshops, Vorträge, Diskussionen, Filmvorführungen sowie Theater- und Kunstvorführungen statt.
Im Schulterschluss mit mehr als 40 Akteuren aus Wissenschaft, Bildung, Wirtschaft, Handwerk und Kunst ist es den Projektverantwortlichen gelungen, nachhaltiges Denken und Handeln am Bau erfahrbar zu machen. Die am Projekt beteiligten Sponsoren und Materialpartner wurden als Ausbildungspartner durch Schulungen und Workshops auch in die Bildungsmaßnahmen integriert.
Dabei gelang es, die Forschung zur Wiederverwendung praxisnah umzusetzen und im Rahmen der Bildungsangebote Materialien und Bauprodukte für einen wiederverwendbaren Einsatz zu adaptieren und überprüfen. Ende November 2011 wurde das Vorhaben als UN-Dekade-Projekt und Anfang 2012 als Werkstatt N-Projekt ausgezeichnet.
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