DBU aktuell Nr. 12 | Dezember 2012

Informationen aus der Fördertätigkeit der Deutschen Bundesstiftung Umwelt

Befallene Hopfendolden
Befallene Hopfendolden

7.) Neue Erkenntnisse im Kampf gegen die Hopfenblattlaus

Die Hopfenblattlaus Phorodon humuli ist in allen Hopfengärten ein regelmäßig vorkommender Schädling. Bekämpfungsmaßnahmen sind für die Produktions­sicherung von vermarktungsfähigem Hopfen unbedingt notwendig. Ein Vorhaben am Arbeitsbereich Hopfen des Instituts für Pflanzenbau und Pflanzen­züchtung der Bayerischen Landesanstalt für Landwirtschaft (Wolnzach) hatte zum Ziel, eine Bekämpfungsschwelle für Hopfen­blattläuse zu erarbeiten.

Dazu wurde geprüft, unter welchen Voraussetzungen eine bestimmte Blattlausanzahl pro Hopfen­blatt oder -dolde geduldet werden kann, ohne dass die Erntequalität negativ beeinflusst wird. Zweiter Projektteil war die Standardisierung eines Labortests, mit dem genetische Resistenzen von Hopfensämlingen gegen die Hopfenblattlaus festgestellt werden können. Das Ergebnis macht deutlich, dass bei blattlaus­tole­ranten und -resistenten Sorten der standardmäßige Insektizideinsatz gegen Hopfenblattläuse nicht wirtschaftlich ist.

Bei mäßig und stark blattlaus­anfälligen Sorten sollte über eine gezielte Insektizidbehandlung jedes Jahr neu entschieden werden, auch aus Gründen des Resistenzmanagements. Der einzig effektive Behandlungszeitraum liegt dabei zwischen dem Ende des Blattlauszufluges und dem Beginn der Hopfenblüte. Wenn zu Blühbeginn mehr als durchschnittlich eine Blattlaus pro Blatt zu finden ist, sollte eine gezielte Behandlung mit einem selektiven Insektizid mit sehr hohem Wirkungsgrad erfolgen.

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