DBU aktuell Nr. 12 | Dezember 2012

Informationen aus der Fördertätigkeit der Deutschen Bundesstiftung Umwelt

Beobachtung und Überwachung von Brutvögeln
Technisches Equipment für die akustische Erfassung, Beobachtung und Überwachung von Brutvögeln

5.) Akustisches Monitoring von Brutvögeln

Das Monitoring von Brutvögeln auf Wieder­vernässungsflächen ist insbesondere dann, wenn es um großflächig überstaute Areale wie im Peenetal geht, extrem aufwendig. Mit dem Konzept des akustischen Monitorings wurde ein Instrument entwickelt, das es möglich macht, solche Untersuchungen weitgehend zu automatisieren und auch nacht- und dämmerungsaktive Indikatorarten zu erfassen.

Im Fokus des Vorhabens standen insbesondere Rallen und Dommeln. Im Verlauf der drei Untersuchungsjahre konnten mittels der akustischen Erfassung deutliche Veränderungen in den Beständen nachgewiesen werden – dies in teilweise sehr hohen Bestandsdichten. Die Leistungsfähigkeit des gewählten akustischen Aufbaus wurde mithilfe eines Vergleichs mit konventionellen Brutvogelkartierungen nachgewiesen.

Liegen geeignete Mustererkennungs-Algorithmen für Rohrdommel und Tüpfelsumpfhuhn bereits vor, wird nun daran gearbeitet, aus den vorhandenen Daten weitere Arten zu identifizieren. Es hat sich im Laufe des Projekts des Naturkundemuseums Berlin gezeigt, dass dafür relativ kurze Tonsequenzen ausreichen.

Das Vorhaben hat bereits großes Interesse bei den Naturschutzbehörden auf Bundes- und Landesebene geweckt, auch wenn die Zielsetzung, einen leicht handhabbaren Technikaufbau zu realisieren, nur bedingt erreicht werden konnte. Das akustische Monitoring wird langfristig in Zusammenarbeit mit dem Förderverein des Naturparks »Mecklenburgische Schweiz und Kummerower See« fortgeführt. Hiermit sollen Veränderungen in den Beständen im Untersuchungsgebiet »Große Rosin« an der Peene dokumentiert werden.

www.naturkundemuseum-berlin.de
www.foerderverein-naturpark-msk.de