DBU aktuell Nr. 5 | Mai 2013

Informationen aus der Fördertätigkeit der Deutschen Bundesstiftung Umwelt

Brikett aus Klärschlamm
Brikett aus Klärschlamm: vor (links) und nach dem Falltest (rechts)

3.) Energie und Phosphor-Dünger aus Klärschlamm

Klärschlamm stellt eine für die (Land-)Wirtschaft bedeutsame energetische und stoffliche Ressource dar: Er besitzt einen Heizwert von 10 bis 12 MJ/kg und einen Gehalt von 2 bis 8 % Phosphor in der Trockensubstanz. Allerdings ist die Effizienz der Verwertung heute noch unzureichend. Hauptgrund ist, dass sich die energetische Nutzung und die stoffliche Verwertung durch Düngung oder Phosphor-Recycling gegenseitig weitgehend ausschließen. Wirtschaftliche Konzepte, die die Klärschlamm-Verwertung im Klärwerk ermöglichen, fehlen bisher.

Mit dem von der ingitec Ingenieurbüro für Gießereitechnik GmbH (Leipzig) entwickelten metallurgischen Phosphor-Recycling (Mephrec®-Verfahren) steht erstmals eine einstufige Technologie zur Verfügung, die beides verbindet: Phosphor-Recycling und Energie-Gewinnung aus Klärschlamm werden hier in einem einzigen Verfahrensschritt vollzogen. Das zu Briketts zusammengepresste Material wird bis zu Temperaturen von mehr als 2 000 °C der Schacht-Schmelz-Vergasung unterzogen.

Dadurch gewinnt man eine schwermetallarme, phosphorhaltige Schlacke, eine Metalllegierung, die im Schmelz-Vergaser als Schwermetallsenke wirkt, und ein heizwertreiches Brenngas. Um eine möglichst breite Anwendung des Verfahrens zu gewährleisten, ist es von entscheidender Bedeutung, den Schlamm trotz schwankender Klärschlamm-Qualität stets brikettieren zu können. Die von der ingitec Bürogemeinschaft für Gießereitechnik GbR (Leipzig) entwickelten energieeffizienten und ökonomischen Brikettiertechnologien stellen dies sicher.

www.ingitec.de