DBU aktuell Nr. 6 | Juni 2014

Informationen aus der Fördertätigkeit der Deutschen Bundesstiftung Umwelt

Interaktives Energiezentrum in Bielawa
Interaktives Energiezentrum in Bielawa: Kinder verfolgen ein Wasserrad

5.) Bielawa in Polen: Auf dem Weg zur ökologischen Modellstadt

Anlässlich der 10-jährigen Mitgliedschaft Polens in der Europäischen Union fand vom 1. bis 10. Mai 2014 in ganz Polen ein »Tag der offenen Tür« statt. Besonders gute EU-geförderte Projekte zeigten dabei ihre Einrichtungen. Allein in der Woiwod­schaft Niederschlesien wurden seitens der EU fast 2.000 Projekte aus allen denkbaren Förderbereichen unterstützt – vom Straßenbau über das Gesundheitswesen bis hin zu sozialen Initiativen und Umweltvorhaben. Nieder­schlesien zählt zu den besonderen Förderregionen der DBU in Mittel- und Osteuropa.

Für den »Tag der offenen Tür« in Niederschlesien wurden 100 vorbildliche EU-Projekte ausgesucht (in Polen insgesamt 1.000). Im Landkreis Dzierzoniow, zu dem auch die Stadt Bielawa gehört, wurden 93 EU-Projekte gefördert. Von diesen wurden drei Vorhaben seitens der EU für den »Tag der offenen Tür« nominiert. Zwei dieser Projekte befinden sich in Bielawa und wurden von der DBU zusammen mit der EU gefördert.

Damit erweist sich die strategische Ausrichtung der DBU in Richtung Mittel- und Osteuropa erneut als richtige Entscheidung, erklärt der für internationale Zusammen­arbeit zuständige Abteilungsleiter
Dr. Ulrich Witte.

Bei den Projekten handelt sich um den

  • »Aufbau einer Waldschule in Bielawa« (Fördersumme: 120.000 EUR) und die
  • »Einrichtung des Informations­zentrums zu erneuer­baren Energien für Kinder und Jugendliche im histo­rischen Pumpenwerk Bielawa« (Fördersumme: 125.000 EUR).


Bielawa (früher: Langenbielau) verfolgt seit geraumer Zeit das Ziel, innerhalb Polens zu einer ökologischen Modell­stadt zu werden. Die Stadt wurde in diesem Bemühen seitens der DBU durch mehrere Vorhaben unterstützt. DBU aktuell unterhielt sich aus aktuellem Anlass mit dem für Stadtentwicklung zuständigen stellvertretenden Bürger­meister der Stadt Bielawa, Dr. Andrzej Hordyj.

DBU aktuell: Herr Dr. Hordyj, die Nominierung der beiden DBU-geförderten Projekte durch die EU für den »Tag der offenen Tür« ist nicht nur für Sie eine schöne Bestätigung Ihrer Bemühungen, sondern auch für die Förderarbeit der DBU. Wie lautet Ihre Bilanz für den »Tag der offenen Tür«?

Dr. Andrzej Hordyj: Die Möglichkeit, sich mit den Bildungsangeboten der beiden Einrichtungen bekannt zu machen, haben an zwei Tagen über 300 Personen in Anspruch genommen. Besonderes Interesse galt dem im letzten Jahr in Betrieb genommenen Interaktiven Energiezentrum. Unter den Besuchern waren sowohl Einwohner des Kreises Dzierzoniow als auch von Breslau und seiner Umgebung, vor allem Familien mit Kindern.

DBU aktuell: Nichts ist so gut, dass man es nicht noch besser machen könnte: Haben Sie in nächster Zeit vor, am Konzept der beiden von der DBU geförderten Einrichtungen etwas zu verändern?

Dr. Andrzej Hordyj: Die Waldschule führt seit 2010 Umweltbildungsaktivitäten durch. Sie verfügt über breite Kontakte im Ökologiebereich und wird als eine der führenden Umweltbildungseinrichtungen in der Region anerkannt. Das Projekt wird ständig evaluiert und in sein Angebot werden stetig neue Themenblöcke integriert. Seit kurzem sind beispielsweise Arbeiten in der Imkerei und Gartenarbeiten sowie das Beobachten brütender Vögel in das Bildungsangebot eingeführt worden.

Das Interaktive Energiezentrum steht erst am Anfang seines Weges. Es ist uns bereits gelungen, den interaktiven, didaktischen Garten zu gestalten, der die Kinder begeistert, und ein Bildungsprogramm für alle Altersgruppen vorzubereiten. Zurzeit bereiten wir einen Antrag für den Woiwodschaftsfonds für Umwelt­schutz und Wasserwirtschaft zwecks Erweiterung der didak­tischen Basis des Zentrums vor. In der Planung ist auch die Webseite des Zentrums.

DBU aktuell: Wie sehen Ihre Pläne für die Zukunft aus? Wird es weitere ökologisch wertvolle Projekte in Ihrer Region geben?

Dr. Andrzej Hordyj: Gemeinsam mit der DBU führen wir das Projekt »Qualifizierung junger Handwerker für energie­effizientes Bauen in den Berufsbildenden Schulen in Bielawa« durch. In Vorbereitung ist ein Vorschlag, ein Naturschutzbildungszentrum im historischen Stadtpark zu errichten. Wir sind derzeit auch in Gesprächen zum Bau einer Solar- und Windparkanlage in Bielawa. Vielleicht werden wir versuchen, der DBU auch andere Projekte vorzuschlagen. An Ideen mangelt es uns jedenfalls nicht.