DBU aktuell Nr. 8 | 2017

Informationen aus der Fördertätigkeit der Deutschen Bundesstiftung Umwelt

5.) »Frische Landluft« ohne Naserümpfen

Der Ausdruck »frische Landluft« ist längst ein geflügeltes Wort, das oft mit einem Naserümpfen begleitet wird. Ursache sind vor allem hohe Ammoniakkonzentrationen, die oft durch das flächenhafte Ausbringen von Gülle auf Ackerflächen entstehen. Neben der Luft werden auch Klima und Gewässer durch freigesetzte Treibhausgase und Nitrate in Mitleidenschaft gezogen. Umweltschonender ist eine verbesserte Düngeplanung mit Sensoren, die den Stickstoffbedarf der Pflanze erkennen, sodass nur dann eine N-Düngung erfolgt, wenn Stickstoff der ertragsbegrenzende Faktor ist. Deshalb Energie die DBU die Entwicklung eines Prototypen für eine kamerabasierte, lichtlinienunterstützte Multispektral- Sensortechnologie – ein Kooperationsvorhaben der hema electronic GmbH aus Aalen mit dem Institut für Kulturpflanzenwissenschaften der Universität Hohenheim. Mit einer Kamera wird von einer Ackerfläche, als Beispiel dient Winterweizen, ein flächiges Bild aufgenommen. Dieses flächige Kamerabild ist das Besondere an der Technologie, da es wesentlich höhere Informationsmengen als übliche punktförmige Sensoren über die gesamte Fläche des Blickfeldes erfasst. Der kombinierte multispektrale Sensor ermöglicht es, Informationen wie Stickstoffmangel, Wassermangel und Blattkrankheiten zu erkennen, zu quantifizieren und zu differenzieren. Das System berechnet modellbasiert die vorhandene Biomasse, den Versorgungszustand der Pflanze sowie weitere Stressfaktoren und passt die Düngermenge an das Ertragspotenzial an.