DBU aktuell Nr. 1| 2023

Informationen aus der Fördertätigkeit der Deutschen Bundesstiftung Umwelt

UN-Dekade-Projekt Oranienbaumer Heide © DBU Naturerbe/ Katja Behrendt
Preisverleihung mit Projektleiterin und Vizekanzlerin der Hochschule Anhalt, Prof. Dr. Sabine Tischew, DBU-Generalsekretär Alexander Bonde, Bundesumweltministerin Steffi Lemke und Christiane Hönicke von der Primigenius gGmbH (v.l)
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4.) Aus dem DBU Naturerbe: Lemke zeichnet Weidelandschaft Oranienbaumer Heide als UN-Dekade-Projekt aus

Eine Ehrung von höchster Qualität für Maßnahmen auf einer DBU-Naturerbefläche: Ende Januar wurde das Projekt „Halboffene Weidelandschaft Oranienbaumer Heide“ als eines der drei erfolgreichsten Projekte der UN-Dekade zur Wiederherstellung von Ökosystemen in Deutschland ausgezeichnet. Bundesumweltministerin Steffi Lemke überreichte die besondere Würdigung an die Hochschule Anhalt und die Primigenius gGmbH des NABU-Regionalverbandes Köthen e. V. als Projektdurchführende. Finanziert wurde das Projekt von der DBU, dem Europäischen Landwirtschaftsfonds für die Entwicklung des ländlichen Raums in Sachsen-Anhalt und der Stiftung Umwelt, Natur- und Klimaschutz Sachsen-Anhalt

Die Fläche gehört seit 2008 zum DBU Naturerbe

Der ehemalige Truppenübungsplatz Oranienbaumer Heide bei Dessau mit seiner Heide, den Magerrasen und seltenen Vogelarten ist Teil des UNESCO-Biosphärenreservates Mittelelbe und des Nationalen Naturerbes. Die Fläche gehört seit 2008 zum DBU Naturerbe. Zum Projektbeginn im Jahr 2008 war die biologische Vielfalt in den Heiden und Sandmagerrasen stark gefährdet. Die Heide überwucherte zunehmend und verbuschte. Deshalb wurde unter Leitung der Hochschule Anhalt und in enger Zusammenarbeit mit der DBU Naturerbe GmbH, dem Bundesforstbetrieb Mittelelbe und dem Biosphärenreservat Mittelelbe ein Beweidungsprojekt initiiert und mit dem Bundesforstbetrieb Mittelelbe Entbuschungsmaßnahmen durchgeführt.

Trendumkehr beim Biodiversitätsverlust

Bis heute hat die Tier- und Pflanzenartenvielfalt in den Heiden und Magerrasen sichtbar zugenommen. Der Vogelbestand des seltenen Ziegenmelkers hat sich von 15 auf 162 Brutreviere erhöht; inzwischen nisten auch 31 Brutpaare vom Wiedehopf im Gebiet und der Gesang der Heidelerche ist mit über 200 Brutpaaren im gesamten Gebiet zu hören.

Bundesumweltministerin Lemke: „Solche Projekte will ich in Deutschland in die Fläche bringen, denn die Weltnaturkonferenz von Montreal hat deutlich gemacht, dass wir beim Biodiversitätsverlust eine Trendumkehr brauchen. Nur so können wir unsere natürlichen Lebensgrundlagen sichern."

Mehr zur Weltnaturkonferenz von Montreal lesen Sie in DBU aktuell 10/2022.