Programm Jugend | Zukunft | Vielfalt | 2017

Dies ist das aktuelle Programm der Konferenz „Jugend I Zukunft I Vielfalt – Jugendkongress Biodiversität 2017“. Das Organisationsteam des Kongresses hat gemeinsam mit Vertretern von BMUB, BfN und DBU das Programm entworfen. Ziel ist es, in den drei Tagen zu Themen der biologischen Vielfalt zu diskutieren, Expertenwissen zu hören und Projektideen weiter zu entwickeln. Der Freitag gibt mit den Themenworkshops zahlreiche Impulse und stellt den persönlichen Bezug her, um vom Wissen zum Handeln zu bewegen. Am Samstag werden in Workshops und Exkursionen weitere vertiefende Impulse gesetzt und Projektideen der Teilnehmer konkretisiert und ausgearbeitet. Am Sonntag wählen die Teilnehmer die präsentierten Projekte für eine zwölfmonatige Förderung aus. Die einzelnen Programmpunkte werden bis zu Beginn des Kongresses laufend ergänzt und aktualisiert. Deshalb schaut gerne immer mal wieder rein!

6.) Workshops am Samstag

Das Organisationsteam des Jugendkongresses hat aus der Vielzahl von Themen einige ausgewählt, die nach dem Auftakt am Freitag in Exkursionen und Workshops am Samstag vertiefend behandelt werden. Wie das übrige Programm wurden die Exkursionen und Workshops  unter Mitwirkung des Organisationsteams entwickelt.

Die Plätze in den Themenworkshops und auch Exkursionen sind begrenzt. Die Teilnehmenden können sich dazu ab Freitag anmelden.

Im Folgenden die jeweiligen Workshops samt der Referierenden und Moderatoren, fehlende Titel und Beschreibungen folgen in Kürze.

Workshops von 09:30 bis 12:30 Uhr

  • "Globale Perspektiven und Klimawandel": Klima im Wandel?! – neue Ansichten

Der Titel des Workshops verrät euch, womit wir uns beschäftigen werden: Klima im Wandel – Schon wieder Klimawandel? Das ist ja nichts Neues und für einen solchen Kongress nicht besonders einfallsreich, denkt ihr jetzt vielleicht… Was hat es aber mit den ‚neuen Ansichten‘ auf sich?

Der Zusatz ist ein Versprechen an euch, dass wir im Workshop die vertraute Perspektive wechseln werden und dadurch das menschliche Handeln und die Auswirkungen dessen sichtbar werden! Wie das geht, erfahrt ihr im Workshop.

Mit Geoscopia-Gründer Martin Fliegner werden wir uns erst die Basics des Klimawandels erarbeiten und uns mit den Argumenten von Klimawandelkritikern auseinandersetzen. Anschließend werden wir auf Satellitenbildern die Auswirkungen unseres Handelns und des Klimawandels auf unseren Planeten entdecken und mehr darüber erfahren.

Abschließend wird Herr Fliegner uns noch etwas über die Entstehung und Gründung von Geoscopia erzählen, und wer weiß - vielleicht entsteht in oder aus diesem Workshop eine Projektidee…?

Experte: Martin Fliegner, Geoscopia Umweltbildung

Moderatorin: Alice Weiland

  • "Citizen Science im Naturraum": Wissenschaft - nur für Experten? Citizen Science – Herausforderungen und Chancen

    Du bist gerne in die Natur und möchtest mehr über deren Organismen erfahren und zugleich einen Beitrag zur Wissenschaft leisten? Schon mal was von Beach Explorer, NaturaList oder Naturgucker gehört? Es ist ganz einfach auf einem Spaziergang in der Natur eigene Beobachtungen zu sammeln, diese Daten zu melden und dabei auch noch etwas zu lernen. Ob Vögel, Strandfauna oder Mücken mit Melde-Apps gibt es viele verschiedene Wege sich zu beteiligen.

    Mit den Experten Professorin Aletta Bonn (Friedrich-Schiller Universität Jena und Head of Ecosystems Services des German Centre for integrative Biodiversity Research am Helmholtzzentrum für Umweltforschung) und Rainer Borcherding (Mitarbeiter der Schutzstation Wattenmeer und Mitgründer des Citizen Science Projektes BeachExplorer) werden wir anhand von ausgewählten Citizen Science Projekten über deren Möglichkeiten, Entwicklungen und Bedeutung sprechen und eigene Erfahrungen und Ideen sammeln. Dies geschieht auf keinen Fall durch reine Theorie, sondern durch das konkrete Auspropieren der Melde-Apps. Vielleicht bekommt ihr Lust ein eigenes Citizen Science Projekt zu starten oder einen Werbespot für Citizen Science zu entwickeln. Expertise und erste Ideen werden im Workshop bereitgestellt.

    Falls ihr Interesse an dem Workshop oder Citizen Science allgemein habt, sind folgende verlinkte Apps sehr zu empfehlen, die ihr je nach Möglichkeit auch schon vor dem Workshop installieren und kennenlernen solltet:

    BeachExplorerApp: https://www.beachexplorer.org/apps

    NaturguckerApp: http://www.naturgucker.info/naturgucker-tipps/hilfe-zu-naturapps/verfuegbare-apps/#c661

    NaturaListApp: http://www.ornitho.de/index.php?m_id=20033 .

    Neben den in dem Workshop relevanten Melde-Apps gibt es noch zahlreiche weitere Citizen Science Projekte. Sie sind auf der Seite: http://www.buergerschaffenwissen.de/projekte-finden zu entdecken.

    Experten: Dr. Aletta Bonn und Rainer Borcherding

    Moderator: Hannes Öhm.

  • "Bedeutung von Biodiversität": Mehr als die Summe seiner Teile? - Die Bedeutung von Biodiversität verstehen und selbst erklären

Biodiversität spielt weltweit eine zentrale Rolle für das Funktionieren von Ökosystemen, gleichzeitig sind ihr Schutz und ihre Erhaltung auch für das Wohl des Menschen unerlässlich. In einem interaktiven Workshop werden wir die verschiedenen Facetten und Dimensionen von Biodiversität erkunden und in einem selbst erstellten Simpleshow-Video veranschaulichen.

Wir fangen bei euch an! Bringt euren Lieblingsnaturort mit und diskutiert mit den anderen TeilnehmerInnen, warum er für euch besonders wichtig ist. Im weiteren Verlauf wird euch Julia Siebert (iDiv / Uni Leipzig) die verschiedenen Facetten von Biodiversität erklären – was darunter eigentlich genau zu verstehen ist, warum auf einmal jeder von Biodiversität redet und warum es für jeden von uns gute Gründe gibt sich für den Erhalt der Biodiversität einzusetzen.

Anschließend könnt ihr euch unter der Anleitung von Judith Wiegelmann (Biologiedidaktik, Uni Leipzig) selbst ans Werk machen und in kleinen Gruppen gemeinsam ein Simpleshow-Video erstellen. Sucht euch einfach einen Aspekt der Biodiversität aus, der euch besonders fasziniert und lernt, wie ihr mit eurem eigenen Smartphone ein Erklärvideo erstellen könnt, das ihr anschließend auch mit euren Freunden und Kommilitonen teilen könnt. Einmal gelernt, lässt sich die Methode natürlich auch auf jedes andere Themengebiet anwenden.

Falls ihr kein eigenes Smartphone habt, kein Problem! Es ist alles vor Ort, was ihr für euer Erklärvideo braucht.

Zur Einstimmung könnt ihr euch schon mal auf folgenden Seiten einen Überblick über die Thematik und die Technik verschaffen:

Beispiele der Simpleshow https://www.youtube.com/watch?v=yoYJJIKHJKU

https://www.youtube.com/watch?v=ESt4GrIldUQ

Biodiversitätsforschung am iDiv: https://www.idiv.de/fileadmin/content/Files_Public_Relations/Videos/iDiv-Final-B2-EN-360.mp4

Expertinnen: Julia Siebert, https://www.idiv.de/groups_and_people/employees/details/eshow/siebert-julia.html, Deutsches Zentrum für integrative Biodiversitätsforschung, www.idiv.de und Judith Wiegelmann, https://www.biphaps.uni-leipzig.de/biodidaktik/mitarbeiter/wiegelmann.html, Universität Leipzig

Moderator: Marvin Manzenberger.

 

  • "Landwirtschaft und Ernährung": Vielfalt als Lebenspraxis - Solidarische Landwirtschaft

Impulsvortrag mit anschließender Gesprächsrunde: Solidarische Landwirtschaft als Lernfeld für eine Neue Ökonomie und als eine Lebenspraxis die Artenvielfalt ermöglicht.

Am Beispiel vom Hof Pente wird dargestellt, wie Solidarische Landwirtschaft als Ort der Lebensvielfalt funktioniert. Dabei vermittelt der Ansatz, wie wir durch neue ökonomisch Organisationsformen, Vielfalt durch unser Denken, Fühlen und Handeln ermögliche. Außerdem wird der Waldkindergarten Hof Pente, das Hof Pente Kolleg und die aktuelle Vogelstudie die auf dem Hof zur Artenvielfalt durchgeführt wurde, dargestellt.

Referenten: Martin Kühnert und Julia Hartkemeyer - Mitbegründer vom CSA Hof Pente,  CSA Hof Pente

Moderatorin: Hannah Lenk.

Workshops von 13:00 bis 14:00 Uhr

  • "Globale Perspektiven und Klimawandel": Wie ändert sich das Klima durch den Rohstoffabbau?

Experte: Martin Fliegner, Geoscopia

Moderatorin: Sarae Jehou

  • "Konsum und Lebensstile": Buen vivir – Nachhaltigkeit (er)leben!

Nachhaltigkeit ist nicht erst seit kurzem ein geflügeltes Wort. Mittlerweile dringt es in viele Bereiche unseres Lebens ein und kommt meist mit Verboten oder Forderungen einher. Deswegen reagieren wir oft ablehnend darauf unser Leben nachhaltig zu gestalten. Dabei muss ein nachhaltiges Leben nichts mit Einschränkungen zu tun haben, sondern kann sich auch positiv auf unser Leben auswirken und Spaß machen. Wenn du nicht glaubst oder Lust hast, dass trotz nachhaltiger Lebensweise dein Leben Freude macht, bist du hier genau richtig.

In dem Workshop „nachhaltiger Konsum & Lebensstile“ (keine Vorkenntnisse notwendig!) lernen wir mithilfe des DBU Stipendiaten Michael Berning die andische Lebensweise „buen vivir“ kennen. Hierbei wird dieses kurz und knapp vorgestellt und es werden Umsetzungsbeispiele aus Ecuador, die sich für den Schutz der biologischen Vielfalt einsetzen, beschrieben. In einem nächsten Schritt habt ihr die Gelegenheit in Kleingruppen eigene Projekte zu entwickeln, die einen nachhaltigen Lifestyle fördern sollen und Ideen und Möglichkeiten für den Erhalt der Biodiversität in Deutschland bieten.

Sei mit an Bord und (er)lebe Nachhaltigkeit!

Experte: Michael Berning, DBU Stipendiat zum Thema "Gewinnung von Evidenzen aus der Erforschung des indigenen Konzepts "Sumak Kawsay” für die Bildung für nachhaltige Entwicklung am Beispiel der Biodiversität"

Moderator: Lukas Zimmermann.

  • "Landwirtschaft und Ernährung": "Pestizide - was ist los auf unseren Äckern?" (Arbeitstitel)

Beschreibung folgt

Expertin: Henrike von der Decken, BfN

Moderatorin: Gizem Sendacan.

  • "Politik und Recht"

Gesellschaftlicher Wandel geht auch beim Biodiversitätsschutz nur in einem Wechselspiel diverser Akteure. Wichtige Wechselspiele sind die zwischen Politik und Bürgerschaft sowie zwischen Unternehmen (hier besonders in den Bereichen Landwirtschaft und Ernährung) und Konsumenten. Der Workshop diskutiert, wie Wandel möglich ist und welche menschlichen Motivationsfaktoren wie Wissen, Eigennutzenkalküle, Werthaltungen, Gefühle oder Normalitätsvorstellungen dabei bei allen Beteiligten eine förderliche oder hinderliche Rolle spielen. Der Workshop fragt weiter, welche politischen Instrumente am wirksamsten wären und inwieweit auf nationaler, europäischer oder internationaler Ebene anzusetzen wäre. Eine wichtige Rolle spielt die Frage, was man durch eine Verteuerung schädigender Handlungen erreichen kann – und ein Aufzeigen der Zusammenhänge zwischen den verschiedenen Umweltproblemen dahingehend, dass (auch) für den Biodiversitätsschutz ein globaler Vollausstieg aus den fossilen Brennstoffen die wichtigste Maßnahme wäre. Das Recht ist bei alledem das Medium, das politische Entscheidungen aufschreibt und verbindlich macht.

Experte: Prof. Dr. Felix Ekardt, Forschungsstelle Nachhaltigkeit und Klimapolitik

Moderatorin: Acelya Aktas.

  • "Nachhaltige Mobilität": Brückenbauwettbewerb mit nachwachsenden Werkstoffen

Leichte Konstruktion z.B. für Elektroautos wie der ONYX MiO, Gebäude oder Brücken sind Material- und Energieeffizient. Wenn dazu noch nachwachsenden Rohstoffe eingesetzt werden, kann ein nachhaltiger Ressourcenkreislauf geschaffen werden. Im Rahmen des Workshops erlernen die Teilnehmer Leichtbauprinzipien nach den Gestaltungsprinzipien der Natur und wenden dieses Wissen in einen praktischen Wettbewerb an. Die max. 20 Teilnehmer werden in 4 Gruppen mittels zur Verfügung gestellten Werkstoffen (Bambus, Hanf, Flachs, Papier etc.) eine Leichtbaubrücke entwerfen, planen und bauen. Anschließend wird die Brückenkonstruktion mit dem höchsten Nutzlastfaktur (Verhältnis Eigengewicht zu Traglast) durch einen Versuch bestimmt und prämiert.

Experten: Nicolas Meyer, ONYX composites

Moderatorin: Alice Weiland

  • "Ökosysteme und Wildnis": Nationalparks - Können Wildnis und Tourismus Hand in Hand gehen?

Nationalparke, jeder kennt sie, aber was braucht es, um ein Nationalpark zu sein? Ist Wildnis eine zwingende Voraussetzung für einen Nationalpark? Was ist eigentlich ein Nationalpark und wie wird er gesellschaftlich akzeptiert?

Diesen und einigen weiteren Fragen wollen wir zusammen mit Manfred Bauer, dem Leiter des Nationalpark Kellerwald-Edersee, auf den Grund gehen. Schwerpunkte des Workshops sollen die Themen Tourismus und gesellschaftliche Akzeptanz eines Nationalparks sein. Des Weiteren wollen wir darauf eingehen was ein Nationalpark mit dem Begriff der Freiheit zu tun hat und ob ein Nationalpark die Freiheit einzelner vielleicht auch einschränkt. Der Workshop wird interaktiv gestaltet, sodass keine Langeweile aufkommen kann.

Ziel dieses Workshops ist es, neben der Beantwortung der Fragen auch eine umfassende Diskussion, sowie die Beantwortung weiterer Fragen, die sich im Laufe des Vortrags ergeben können.

 Experte: Manfred Bauer, Leiter des Nationalpark Kellerwald-Edersee

Moderatoren: Nora Willmaring und Marvin Manzenberger.