#DBUcirconomy – die DBU-Initiative für Wirtschaft und Gesellschaft der Zukunft

Die Circular Economy bietet einen Weg hin zu einer nachhaltigen Transformation von Wirtschaft und Gesellschaft. Die DBU erkennt in der Circular Economy ein enormes Potenzial und engagiert sich daher in ihrer Projektförderung und im Stipendienprogramm. Das Einreichungsverfahren für Projekte ist vorrangig für kleine und mittlere Unternehmen (KMU) und Forschungseinrichtungen offen.

Logo Circonomy © Deutsche Bundesstiftung Umwelt
Mit einer neuen Initative nimmt die DBU das Thema "Circular Economy" verstärkt in den Blick.
Circular Economy: R-Strategien © Deutsche Bundesstiftung Umwelt, verändert nach Friege, H.: Chancen und Grenzen der „Circular Economy“: Erkenntnisse aus der BMBF-Fördermaßnahme ReziProK, in: Müll und Abfall, 11/22, S. 609-619
Die sogenannten R-Strategien spielen eine wichtige Rolle für die Umsetzung einer Circular Economy (Bild zum Vergrößern anklicken).
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Grafik Übergang Linearwirtschaft zur Circular Economy und Circular Society © Deutsche Bundesstiftung Umwelt
Statt „take, make, waste“ heißt es zukünftig „reduce, reuse, recycle“: Übergang von der Linearwirtschaft zur Circular Economy (Bild zum Vergrößern anklicken).
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„Circular Economy – mehr als Kreislaufwirtschaft“: Interview mit Dr. Volker Berding, DBU-Referent für Ressourcenmanagement (Vorschaubild)
„Circular Economy – mehr als Kreislaufwirtschaft“: Interview mit Dr. Volker Berding, DBU-Referent für Ressourcenmanagement (Vorschaubild)

Von der Linearwirtschaft zur Circular Economy

In den letzten Jahren hat sich mit der Circular Economy, einer erweiterten Kreislaufwirtschaft, ein neues Paradigma der wirtschaftlichen Entwicklung herausgebildet: Das Prinzip der Zirkularität soll die bisher übliche lineare Wirtschaft möglichst schnell ablösen. Das Schaffen und Schließen von Kreisläufen sowie die zyklische und kaskadische Nutzung von Rohstoffen zielen darauf, wirtschaftliche Entwicklung und Ressourcenverbrauch perspektivisch zu entkoppeln. Eine wichtige Rolle bei der Umsetzung spielen Produktgestaltung und -design sowie die sogenannten R-Strategien (siehe nebenstehende Abbildung).

Zirkularität im Ländervergleich oder internationale Perspektive

Aktuell werden weniger als neun Prozent der global genutzten Ressourcen im Wirtschaftskreislauf gehalten. Im Ländervergleich zeigen sich große Unterschiede: Während in Deutschland knapp 13 Prozent der Materialien wiedergenutzt werden, kommen die Niederlande, Belgien, Frankreich und Italien auf deutlich höhere Werte zwischen knapp 20 und 30 Prozent.

Wirtschaftliche Transformation – Chancen für neue Geschäftsmodelle

Circular Economy erlangt zunehmend Relevanz als neues Leitbild für die wirtschaftliche Transformation. Sowohl im Rahmen des Green New Deal der EU als auch im Koalitionsvertrag der Bundesregierung nimmt sie eine prominente Rolle ein. Die bevorstehenden Umbrüche werden mitunter mit der Industriellen Revolution verglichen. Statt „take, make, waste“ heißt es zukünftig „reduce, reuse, recycle“. In nahezu allen wirtschaftlichen Sektoren und Bedürfnisfeldern (etwa Wohnen, Mobilität, Kommunikation, Ernährung, Gesundheit und Kleidung) gilt es, die Verschwendung von Ressourcen zu beenden. Möglich wird dies z.B. durch Nutzungsverlängerung, Sharing-Modelle, Vermeidung, Wiedernutzung und Reparatur. Diese Veränderungen bieten Start-ups und etablierten Unternehmen Chancen für neue Geschäftsmodelle.

 … und weiter zur Circular Society?

Während im konsequent zirkulären Umbau gemeinhin der Schlüssel zu einer nachhaltigen Entwicklung der Wirtschaft gesehen wird, wird in der Debatte zunehmend darauf verwiesen, dass bislang die gesellschaftliche Perspektive unterbelichtet ist. Die sozialen Aspekte der Nachhaltigkeit kommen demnach deutlich zu kurz. Der Umbau der Linearwirtschaft muss durch einen sozio-kulturellen Wandel flankiert werden. Im Sinne der gesellschaftlichen Teilhabe und eines gerechten Strukturwandels wird angemahnt, auch die Folgen für Lebensumfeld und Alltag, gesellschaftliches Engagement und Arbeitsplätze mitzudenken, etwa in den Bereichen Arbeitsschutz, berufliche Tätigkeiten, (berufliche) Bildung und Qualifikation sowie Alltagspraktiken und Konsum.

#DBUcirconomy: Förderinitiativen und Stipendienschwerpunkt

Die DBU erkennt in der Circular Economy ein enormes Potenzial. Mit ihrer Initiative für Wirtschaft und Gesellschaft der Zukunft „#DBUcirconomy“ nimmt die Stiftung das Thema verstärkt in den Blick – sowohl in ihrer Projektförderung als auch im Promotionsstipendienprogramm.

Das Einreichungsverfahren für Projekte im Rahmen der Förderinitiative ist vorrangig für kleine und mittlere Unternehmen (KMU) und Forschungseinrichtungen offen. Ausdrücklich erwünscht sind Kooperationsprojekte zwischen KMU und Forschungseinrichtungen, die Beteiligung weiterer Akteure (z. B. Großunternehmen) ist möglich. Es gelten die Förderleitlinien der DBU in der aktuellen Fassung. Informationen zur Antragstellung finden sich hier.

Mit zwei aktuellen Ausschreibungen fokussiert die DBU innerhalb von #DBUcirconomy auf die Themenkreise „Textilien“ und „Gesundheitswesen“:

  • Förderinitiative „Betriebsübergreifende Lösungen für textile Kreisläufe“: Ziel dieser aus dem Jahr 2022 fortgesetzten Fördermaßnahme ist es, durch innovative technische und gleichzeitig wirtschaftlich realisierbare Lösungsansätze sowie durch neuartige Bildungs- und Qualifizierungsformate zur Schließung überbetrieblicher ressourceneffizienter Produkt-, Material- und Stoffkreisläufe zu gelangen. Einreichungsfrist ist der 31.03.2023. Mehr dazu lesen Sie hier.
  • Förderinitiative „CirculAid – Kreislaufwirtschaft im Gesundheitswesen“: Diese Initiative zielt darauf, eine klimaneutrale und ressourcenschonende Gesundheitsversorgung zu erreichen. Sie richtet sich an Hersteller chemisch-pharmazeutischer Erzeugnisse und medizintechnischer Geräte, an Dienstleister und Beratungsunternehmen im Gesundheitswesen, an Krankenhäuser, Rehakliniken, Alten- und Pflegeheime und Arztpraxen sowie an Hochschulen und Ausbildungsstätten im medizinischen Bereich. Einreichungsfrist ist der 15.05.2023. Mehr dazu lesen Sie hier.

Im Promotionsstipendienschwerpunkt "Besser wirtschaften und leben in Kreisläufen – Transformationspotentiale der Circular Economy" werden Fragen aus sozial‑, geistes-, rechts- und wirtschaftswissenschaftlichen sowie künstlerischen Fachgebieten, aber auch aus technischen, mathematischen und naturwissenschaftlichen Disziplinen adressiert, mehr dazu hier.

Kontaktdaten "Förderschwerpunkt: DBUcirconomy"
Hier finden Sie eine Übersicht nach Förderthemen und unser Organigramm als PDF.