Newsletter des Stipendienprogrammes vom 15.12.2017

Infos aus dem Stipendienprogramm - Nr. 69 - Ausgabe IV 2017

Verleihung des Deutschen Umweltpreises 2017 in Braunschweig (v.l.n.r. Kathleen Pauleweit, Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier, Jenny Lay-Kumar, Pit Yannick Podleschny, Barbara Wittmann, Nils Stanik © Nils Stanik
Verleihung des Deutschen Umweltpreises 2017 in Braunschweig (v.l.n.r. Kathleen Pauleweit, Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier, Jenny Lay-Kumar, Pit Yannick Podleschny, Barbara Wittmann, Nils Stanik
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16.) Eindrücke zweier DBU-Stipendiaten vom Deutschen Umweltpreis-Wochenende 2017

Am 29. Oktober 2017 wurde der 25. Deutsche Umweltpreis in der Löwenstadt Braunschweig verliehen. Bereits einen Tag zuvor nahmen wir an dem von der Deutschen Bundesstiftung (DBU) organisierten Symposium zum Thema „Zukünftige Ressourcenstrategien“ teil. Sowohl die Referentinnen und Referenten als auch das Fachpublikum waren sich einig: Unsere enorme Ressourcennutzung hat ein Ausmaß erreicht, das nicht dauerhaft gehalten werden kann. Sie vermindert zusehends die Fähigkeit unseres Planeten, die Lebensgrundlagen für Menschen, Tiere und Pflanzen sicher- und bereitzustellen und somit innerhalb der Planetary Boundaries zu agieren. Die steigende Ausbeutung und Nutzung von Rohstoffen verursacht über die gesamte Wertschöpfungskette eklatante Umweltbelastungen, wie dies beispielsweise im Bereich des Hochbaus und der Architektur bedauerlicherweise (noch) Standard ist. Nur wenige Leuchtturmprojekte zeigen Wege eines nachhaltigen Einsatzes von Baumaterialen auf. Besonders bereichernd waren im Rahmen der Veranstaltung der Science Slam und die Posterausstellung unserer DBU-Mitstipendiatinnen und -Mitstipendiaten, die Anlass für fruchtvolle Diskussionen im Foyer boten.

An diesem Samstag fand noch das jährliche Stipendiaten- und Alumni-Treffen statt. An diesem gemütlichen Abend nahmen nicht nur die DBU-Promotionsstipendiatinnen und -Promotionsstipendiaten sowie MOE-Stipendiatinnen und MOE-Stipendiaten, sondern auch Alumni sowie Stipendiatinnen und Stipendiaten aus dem Programm für Geflüchtete teil, von denen alle ihre Abschlussurkunde erhielten. Nach dem gemeinsamen Essen und spannenden Gesprächen feierten wir alle zusammen ausgelassen bis spät in die Nacht.

Am nächsten Vormittag fand mit der Verleihung des Deutschen Umweltpreises das eigentliche Highlight des Wochenendes statt. Einen besonderen Höhepunkt stellte für uns, neben der Preisverleihung an die Ingenieure Bernhard und Johannes Oswald, die Ehrung der drei herausragenden Naturschützer Inge Sielmann, Kai Frobel und Hubert Weiger dar. Sie engagierten sich jahrzehntelang für die Bewahrung und Entwicklung des Grünen Bandes als eine deutsche Erinnerungs- und Erbelandschaft. Der ehemalige innerdeutsche Grenzstreifen hat mittlerweile nicht nur eine einzigartige Natur vorzuweisen. Er ist gleichzeitig ein lebendiges Denkmal der deutschen Wiedervereinigung. Die Geschichtsträchtigkeit dieses besonderen Ortes wird einem dabei vielleicht erst richtig bewusst, wenn man es am Jahrestag der Deutschen Einheit besucht. Die Arbeit der Naturschützerinnen und Naturschützer für dieses Projekt ist aber noch lange nicht getan: Es gibt schließlich noch Lücken im innerdeutschen und europäischen Verlauf zu schließen.

Besonders emotional berührte die Würdigung der Lebensleistung des ehemaligen, erst kurz zuvor verstorbenen Außenministers der Marshall-Inseln, Tony de Brum. Er war An- und Wortführer der High Ambition Coalition bei der Verhandlung zum Pariser Klimaschutzabkommen im Dezember 2015. Er beeinflusste somit maßgeblich dessen Zustandekommen. Die Ehrenpreisüberreichung an seine Tochter, Doreen de Brum, lies die ca. 1.200 geladenen Gästen andächtig werden.

Nach der Preisverleihung gab es beim Empfang in offener Atmosphäre erneut die Möglichkeit, die hohen politischen und gesellschaftlichen Würdenträgerinnen und Würdenträger sowie die bedeutenden Persönlichkeiten des Umwelt- und Klimaschutzes kennen zu lernen und mit ihnen in lockeren Austausch zu treten. Dabei war es uns sogar möglich, mit anderen Stipendiatinnen und Stipendiaten den Bundespräsidenten Frank-Walter Steinmeier für ein kurzes Gespräch und gemeinsames Foto zu gewinnen.

Wir bedanken uns herzlich bei der DBU für dieses gelungene und bereichernde Wochenende, das selbst die wetterbedingte, mitunter beschwerliche Abreise nicht schmälern konnte. Bei dem nächsten Deutschen Umweltpreis 2018 in Erfurt sind wir auf jeden Fall wieder gerne dabei!

Kathleen Pauleweit & Nils Stanik
aktuelle DBU-Stipendiaten, Universität Kassel