DBU aktuell Nr. 1 | Januar 2011

Informationen aus der Fördertätigkeit der Deutschen Bundesstiftung Umwelt

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Leerer Technikumsversuchsbehälter

3.) Richtig entwässern in Bergbau und Bauwesen

Eine wichtige Voraussetzung vieler Berg- und Tiefbauprojekte, die im Tagebau und in offenen Baugruben realisiert werden, ist die Entwässerung der Gebirgsschichten. Bisher erfolgt die Entwässerung meist mit Vertikal­filterbrunnen. Ziel des Projektes war die Schaffung von Berechnungsgrundlagen zur Dimensionierung und zum Einsatz von verlaufsgesteuerten Brunnen als Hauptentwässerungselement in ober­flächennahen Lockergesteinen. Vorteile des neuen Verfahrens aus Sicht der Umweltentlastung sind: stark verminderter Energie- und Materialeinsatz, Schonung des Tagebauvorfeldes sowie der Grundwasserressourcen. Labor-, Technikums- und Feldversuche waren notwendig, um die Berechnungsgrundlagen für diese Brunnenform zu klären.

Verbesserte Berechnungsmethoden wurden in ein spezifisches Programmsystem implementiert, um so eine auf dieser Technik basierende Entwässerung planen, simulieren und vorausberechnen zu können. Im Ergebnis des Projektes konnte für die getroffenen Modellannahmen grundsätzlich ein großes Einsatzpotenzial für verlaufsgesteuerte Brunnen belegt werden. Feldversuche bestätigten eine hinreichend genaue Abbildung der Naturprozesse im Modell und die erwarteten Effekte der Umweltentlastung. Die Projektergebnisse sollen künftig für die Entwicklung eines optimierten Entwässerungssystems an einer realen Beispiellagerstätte im Mitteldeutschen Braunkohlerevier praxisnah angewendet und weiterentwickelt werden. Projektpartner waren das Ingenieurbüro für Grundwasser GmbH (IBGW/Leipzig), die TU Bergakademie Freiberg und die Florack Bauunternehmung GmbH (Borna).

www.ibgw-leipzig.de
http://tu-freiberg.de
www.florack.de