DBU aktuell Nr. 1 | Januar 2011

Informationen aus der Fördertätigkeit der Deutschen Bundesstiftung Umwelt

Sehen Sie selbst...
Ein aktuelles Projekt des Schornsteinfegerhandwerks Hessen setzt sich für die Zertifizierung von eingesparten CO2-Mengen ein, die durch private Gebäudesanierungen erzielt werden.

2.) Bald Emissionshandels­projekt für private Gebäudesanierer?

Hauseigentümer, die ihre Eigenheime energetisch modernisieren, können sich möglicherweise in absehbarer Zeit über eine neue Zuschussquelle freuen. Die Deutsche Emissionshandelsstelle (DEHSt) des Umweltbundesamtes (UBA) hat einen Projektentwurf des Landes­innungsverband Schornstein­fegerhandwerk Hessen (LIV) befürwortet: Danach können sich Gebäudeeigentümer ihre durch Sanierung eingesparten CO2-Mengen zertifizieren lassen.

Die Zertifikate werden gesammelt und beim Zustandekommen einer handelbaren Menge im Rahmen des Emissionshandels verkauft. Die Erlöse werden dann wieder an die Hauseigentümer zurückgeführt. Der Preis für CO2 liegt derzeit bei rund 15 Euro pro Tonne, Experten sagen für die Zukunft eine deutliche Preissteigerung voraus. Dankbare Abnehmer wären beispielsweise Stromerzeugungsunternehmen, die ihre CO2-Minderungsverpflichtungen durch die Zertifikate der Hauseigentümer zumindest teilweise decken könnten. Die Industrieunternehmen würden somit indirekt die Wärme­dämmung von Bestandsgebäuden finanzieren.

Der Schornsteinfegerverband hat für das DBU-geförderte Vorhaben nun das nächste Teilziel im Auge: Es muss eine detaillierte Projektbeschreibung erarbeitet und von einer anerkannten Stelle (z. B. TÜV) geprüft werden. Hierbei ist sicherzustellen, dass nur CO2-Einsparungen zertifiziert werden, die aufgrund des Projektes generiert werden. Harry Kieper, Vorstand Technik des LIV, ist zuversichtlich: »Wir werden auch diese Hürde meistern und die rechtliche Grundlage für einen Handel mit Zertifikaten durch Gebäudesanierungen schaffen. Ich gehe davon aus, dass man uns Ende 2011 die Genehmigung erteilt.«
www.schornsteinfeger-liv-hessen.de