DBU aktuell Nr. 1 | Januar 2011

Informationen aus der Fördertätigkeit der Deutschen Bundesstiftung Umwelt

1. UN ruft Internationales Jahr der Chemie aus

Die UN hat das Jahr 2011 zum Internationalen Jahr der Chemie erklärt. Hierdurch soll das öffentliche Verständnis für die fundamentale Bedeutung der Chemie bei der Bewältigung der großen Menschheitsaufgaben vertieft werden. Bei der Entwicklung alternativer Energiequellen, der Sicherstellung der Ernährung und der Versorgung mit Trinkwasser für eine ständig wachsende Weltbevölkerung sind Innovationen vonnöten.

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Nachhaltige Chemie: Förderprojekte zu diesem Themenumfeld unterstützt die DBU schon seit längerem.
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Postfossile Perspektiven will die Tagung vom 31. Januar bis 1. Februar in Tutzing entwickeln.

Die DBU fördert Projekte im Bereich der Chemie. Leitgedanke dabei ist die Nachhaltige Chemie. Im Sinne der Nachhaltigen Chemie sollen

  • beanspruchte Ressourcen erneuerbar sein,
  • der notwendige Energieaufwand und entstehende Abfälle minimiert,
  • die Recyclingfähigkeit von Produkten erhöht und
  • human-/ökotoxische Wirkungen vermieden werden.


Dabei werden sowohl ökonomische, ökologische und gesellschaftlich-soziale Zielsetzungen berücksichtigt. Produkte und Prozesse werden über den gesamten Lebensweg bewertet – von der »Wiege bis zur Bahre«. Betrachtet man den Weg vom Rohstoff über den Fertigungsprozess bis hin zum fertigen Produkt, ergeben sich Ansätze für eine nachhaltige Chemie, z. B.

  • durch Verwendung von Recycling­materialien oder Biomasse, die nicht in Konkurrenz zur Nahrungsmittel­produktion stehen,
  • durch neue katalytische Verfahren in der chemischen Produktion, die den Prozess effizienter gestalten,
  • durch Synthesen mit umweltfreundlichen Lösungsmitteln oder Synthesen, die ganz ohne Lösungsmittel auskommen,
  • durch Energie- und Rohstoffein­sparung bei chemischen Prozessen, z. B. durch die Verwendung von Mikro­reaktoren,
  • indem inhärent sichere Produkte gefertigt werden, die keine unerwünschten »Nebeneffekte« aufweisen,
  • indem bereits beim Design von chemischen Produkten Nachhaltigkeitsaspekte berücksichtigt werden,
  • durch »Chemikalienleasing«, ein innovatives Geschäftsmodell, bei dem die klassische, mengenbezogene Bezahlung (€/kg) durch eine nutzen­orientierte Bezahlung (z. B. €/m2 lackierte Fläche) ersetzt wird.


Folgende Veranstaltungen mit DBU-Beteiligung sind im Internationalen Jahr der Chemie 2011 geplant:

  • Tagung: Grenzenlose Verfügbarkeit strategischer Metalle?31. Januar / 1. Februar 2011 in Tutzing(siehe:www.dbu.de/550artikel30833_135.html)
  • Kongress: Nachwachsende Rohstoffe nachhaltig nutzen 15./16. Februar 2011 in Oberhausen
  • Tagung: Unterwasserreinigung von Sportbooten –  Eine umweltfreundliche und praktikable Alternative zu Anti­foulingbeschichtungen? 12. März 2011 in Osnabrück
  • Ausstellung:  »Nachhaltige Chemie«  Eröffnung im September anlässlich des Wissenschaftsforums Chemie in Bremen, ab November im Zentrum für Umweltkommunikation in Osnabrück. Die Ausstellung, konzipiert von der DBU in Zusammenarbeit mit der Gesellschaft Deutscher Chemiker (GDCh), dem VCI (Verband der chemischen Industrie) und der DECHEMA, wird über zahlreiche Mitmachstationen verfügen und den engen Bezug von Chemie und Alltag herstellen.


www.chemistry2011.org