DBU aktuell Nr. 5 | Mai 2011

Informationen aus der Fördertätigkeit der Deutschen Bundesstiftung Umwelt

Niederdruck-Plasmatechnik
Die mit Niederdruck-Plasmatechnik aufgebrachte, trockene Beschichtung auf der Metallform hat einen typisch farbigen Glanz.
Download

3.) Kunststoffformen dauerhaft beschichten

Um Kunststoffteile im industriellen Maßstab »in Form« zu bringen, werden metallische Formen verwendet. Damit die Teile auch wieder einwandfrei »aus der Form« gelangen, sind Trennmittel unverzichtbar. Sie werden üblicherweise auf die Oberfläche der Formwerkzeuge aufgesprüht und bestehen aus trennaktiven Wirkstoffen sowie einem Trägermedium – beispielsweise organischem Lösemittel oder Wasser. Beim Sprühvorgang werden große Mengen an Lösungsmittel in die Umwelt emittiert. Nach dem Entformen bleiben meistens Rückstände auf dem fertigen Teil und in den Formwerkzeugen.

Diese müssen entfernt werden, um Schwierigkeiten bei weiteren Fertigungsschritten zu vermeiden. Auch hierbei werden Umwelt belastende Lösungsmittel freigesetzt.

Gemeinsam mit dem FraunhoferInstitut für Fertigungstechnik und Angewandte Materialforschung in Bremen hat die Firma Acmos Chemie KG (Bremen) trockene Beschichtungen mit permanenter Trennwirkung entwickelt, die ohne oder nur mit geringem Trennmittelzusatz auskommen. Grundlage ist ein innovativer Fertigungsprozess unter Anwendung der NiederdruckPlasmatechnik.

Mittels Abscheidung durch das Plasma lassen sich hier bestimmte Oberflächeneffekte erzielen – beispielsweise eine Antihaftwirkung.
Diese trockenen Beschichtungen haben bereits Erfolg versprechende Trennwirkungen gezeigt. Geplant ist, die lösemittelfreie Plasmabeschichtung auch auf andere Kunststoffarten wie z. B. thermoplastisches Polyurethan und Polyvinylchlorid zu übertragen.
www.acmos.com www.ifam.fraunhofer.de