DBU aktuell Nr. 11/12 | November-Dezember 2014

Informationen aus der Fördertätigkeit der Deutschen Bundesstiftung Umwelt

Bauen und Wohnen
Bauen und Wohnen

2.) Laudatoren würdigten die Leistungen der Preisträger

Als Mitglieder der Jury des Deutschen Umweltpreises, auf deren Vorschlag hin das Kuratorium der Stiftung die jeweiligen Preisträger eines Jahres auswählt, gingen Prof. Dr. Rainer Grießhammer, Mitglied der Geschäftsführung des Freiburger Öko-Instituts und Träger des Deutschen Umweltpreises der DBU, und Hermann Josef Schulte, Gründer der Firma HJS aus Menden und ebenfalls Träger des Deutschen Umweltpreises der DBU, auf die Leistungen der Preisträger 2014 ein.

Hennicke als Effizienpapst der Energiewende gewürdigt
Grießhammer würdigte Hennicke als Effizienzpapst der Energiewende, der sich seit 35 Jahren für dieses Thema einsetze und dessen Studien aus den 1980er-Jahren die heutige Energiewende überhaupt erst möglich gemacht hätten. Schon früh habe Hennicke das Vernachlässigen des Themas Energieeffizienz hervorgehoben. Als Ökonom habe er es auf den Nenner gebracht, dass es billiger, einfacher und schneller sei, eine Kilowattstunde Strom einzusparen als sie neu zu produzieren.

Preisträger Krieg einen wesentlichen Beitrag zur Ressourcenschonung attestiert
Die Leistung Kriegs würdigte Schulte als »wunderbares Beispiel« dafür, dass die für den Mittelstand so wichtige Zusammenarbeit mit den Hochschulen funktionieren könne. Zehn Jahre nach seiner Berufung zum Professor habe Krieg sein Unternehmen gegründet. Die Technologie des Recyclings von Mehrweg-Kunststoffflaschen beherrsche er »aus dem Effeff« und sei heute auf dem Sektor ein wichtiger Zulieferer der Flaschen- und Getränkeindustrie. Die komplexe Analyse- und Sortiertechnologie sei auch auf viele andere Stoffgemische wie Elektronikschrott anwendbar. Damit leiste er einen wesentlichen Beitrag zur Ressourcenschonung und stehe für eine nachhaltige Industrie, zu der der Weg noch viel konsequenter begangen werden müsse.

Einem Mann den »Respekt erwiesen, den er schon ganz lange verdient«
Auf Ehrenpreisträger Weinzierl ging Jury-Mitglied und »Zeit«-Redakteurin Christiane Grefe ein. Weinzierl sei die Personifizierung des Naturschutzes in Deutschland, seit sechs Jahrzehnten eine Schlüsselfigur mit einer »riesigen Prägekraft«. Er sei Vordenker, Vorreiter in ganz vielen Punkten, der das Thema in viele Bereiche gebracht habe, vor allem in die Politik, und die Natur so »vor Planierraupen und Pestiziden geschützt hat, indem er sich zwischen Hühnerstall und Reichstag bewegt hat«. Auf der Basis philosophischer und ethischer Begründungen habe er die Politisierung des Naturschutzes auch international vorangetrieben. Gleichzeitig habe er aber auch selbst aus einer lokalen Verwurzelung heraus mit seiner Frau ein Umweltbildungszentrum gegründet, in dem zahlreiche junge Menschen mit seinen Ideen »angesteckt« worden seien. Viele davon arbeiteten heute in Ministerien, Nichtregierungsorganisationen und Schulen und steckten nun ihrerseits dort wieder mit diesen Ideen andere junge Leute an. Mit dem Ehrenpreis werde einem Mann den »Respekt erwiesen, den er schon ganz lange verdient«.