Im Rahmen der Umweltpreisverleihung in Kassel fand auch eine von Katrin Bauerfeind moderierte Talkrunde statt. Teilnehmer waren:
Schleußner berichtete von den Ergebnissen dieses Berichts und nannte folgende Punkte:
In diesem Zusammenhang beurteilte Bundesumweltministerin Hendricks die jüngst vom EU-Rat in Brüssel getroffenen Klimaschutzbeschlüsse als insgesamt positiv. Das Zwischenziel, bis 2030 mindestens 40 % der Emissionen zu vermindern, sei ein tragfähiger Kompromiss. Deutschland habe zwar ehrgeizigere Ziele (-40 % bis 2020) und hätte sich auch für die EU mehr gewünscht, halte die getroffenen Beschlüsse aber für insgesamt begrüßenswert. Was sie allerdings nicht verstehen könne, sagte Hendricks, sei, dass sich einige Länder gegen Energieeffizienzmaßnahmen wehren. Diese nämlich seien gut fürs Klima und fürs Portemonnaie.
Ernst Ulrich von Weizäcker ergänzte, dass man in Deutschland inzwischen begriffen habe, dass Energieeffizienzmaßnahmen kürzere Amortisationszeiten hätten als neue Kraftwerke. Bis nach Polen sei diese Erkenntnis aber noch nicht vorgedrungen. China hingegen setze verstärkt auf Energieeffizienz sowie auf Passivbauweise, was für die Klimakonferenz Ende nächstes Jahr in Paris hoffen lasse.
Priska Hinz verwies darauf, dass die Ziele der EU jetzt immerhin als verbindlich anzusehen seien. Hessen bemühe sich derzeit darum, 2 % der Landesfläche für Windkraftnutzung auszuweisen. In diesem Sinne wäre es wichtig, auch für andere Bereiche wie Mobilität, Bestandssanierung etc. zu wissen, wie die EU-Ziele konkret umzusetzen seien. Hinz mahnte hier die Schaffung eines Aktionsplans durch den Bund an. Hendricks zitierte in diesem Kontext das Aktionsprogramm Klima 2020, das vom BMUB unter anderem aufgelegt wurde, um das Klimaschutzziel (40 % Emissionsminderung) erreichen zu können. Der Wirtschaftsminister arbeite derzeit an einem Grünbuch zum Strommarktdesign, das den Strommix (erneuerbare versus fossile Energieträger) bis 2050 festlegen solle, ergänzte sie.
Schleußner betonte abschließend, dass seiner Ansicht nach der Glaube an die Machbarkeit des 2°-Ziels insgesamt viel zu wenig verbreitet sei. Man könne zwar mit dem Status quo der Klimaschutzpolitik derzeit nicht zufrieden sein; innerhalb der nächsten 10 bis 15 Jahre aber lasse sich die Trendwende schaffen.