DBU aktuell Nr. 1 | 2017

Informationen aus der Fördertätigkeit der Deutschen Bundesstiftung Umwelt

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Gut besucht war auch der Workshop Bildung, der von Anne-Katrin Holfelder moderiert wurde.
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6.) Bildung und Kommunikation – Heute das Morgen gestalten

Robert Hennies, Themenpate des Workshops Bildung und Ministerialrat im Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit (BMUB), sprach sich dafür aus, kritisch zu bleiben, die Bildung aber mit allzu hohen Ansprüchen in Richtung Großer Transformation nicht zu überfordern. Es gelte, vor allem (wieder) Freiräume im Bildungssystem zu schaffen und zu stärken – Freiräume für Zeit, Ideen und Experimente, Freiräume ohne vorgegebenen Zweck und Nutzen. Transformation sei und bleibe eine Frage von Vielfalt, Freiheit und Teilhabe – Bildung müsse hierfür die notwendigen Kompetenzen und Handlungsräume ermöglichen.

Dr. Mandy Singer-Brodowski, FU Berlin, INSTITUT FUTUR, vertrat die Ansicht, man brauche kein »Mehr« an Bildung, sondern eine Bildung, die in die Tiefe gehe. Eine kritisch-emanzipatorische Bildung bedeute in diesem Zusammenhang: Man müsse auch die Freiheit haben, sich für nicht-nachhaltige Wege entscheiden zu dürfen – nur das sei ehrlich. Die Vizepräsidentin der Universität Kiel, Prof. Dr. Ilka Parchmann sagte, man müsse Schülern zeigen, was Nachhaltigkeit und Naturwissenschaften mit ihnen selbst zu tun hätten. Dr. Frank Corleis, Leiter des SCHUBZ Umweltbildungszentrums der Hansestadt Lüneburg, erläuterte als Beispiel für einen »tiefen« Lernprozess die Projekte von nachhaltigen Schülerfirmen, die vielfältige Aspekte einer Bildung für nachhaltige Entwicklung beinhalteten.

In der nachfolgenden Arbeitsphase hielten die Teilnehmenden weitere bildungsrelevante Punkte fest. Genannt wurden unter anderem folgende Stichworte: Politik als Rahmengeber, Netzwerkbildung, positive Visionen statt Schreckensszenarien, das Erreichen von Multiplikatoren und Entscheidungsträgern sowie die Relevanz persön­licher Betroffenheit.