DBU aktuell Nr. 1 | 2017

Informationen aus der Fördertätigkeit der Deutschen Bundesstiftung Umwelt

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Den Workshop »soziale Innovationen« moderierte Dr. Melanie Müller (2. v. r.).
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7.) Soziale Innovationen als Schlüssel für die große Transformation

Die Themenpatin des Workshops »Soziales«, Dr. Inge Paulini, Generalsekretärin des Wissenschaftlichen Beirats der Bundesregierung Globale Umweltveränderungen (WBGU), wies darauf hin, dass die Große Transformation keinen Endpunkt habe, vielmehr handele es sich um eine ständige Veränderung! Das Wichtige an diesem Prozess sei, in die richtige Richtung zu gehen. Dabei könnten einige positive Effekte wie der technische Fortschritt der erneuerbaren Energien (auch vom neugewählten US-Präsidenten) nicht mehr einfach zurückgedreht werden. Allerdings, so Paulini, brauchten wir eine Debatte darüber, wie wir eigentlich leben wollen? Dabei müsse auch Neues auf unsicherem Terrain ausprobiert werden. Jede Änderung biete eine Chance.

Prof. Dr. Jana Rückert-John vom Institut für Sozialinnovation in Berlin vertrat die Ansicht, dass alternative Konsumpraktiken wie Urban Gardening und Carsharing zu veränderten Vorstellungen von Besitz und Eigenverantwortung geführt hätten. In Ansätzen deuteten sie einen Kulturwandel und andere Wertvorstellungen an. Bisher handele es sich allerdings um Nischenphänomene. Es stelle sich die Frage, wie diese in eine gesellschaftliche Verbreiterung kommen könnten. Nachhaltiges Handeln finde oft nicht unbedingt aus Gründen des Umweltschutzes statt, sondern beispielsweise aus praktischen oder gesundheitlichen Gründen.

Dr. Simone Kimpeler, Leiterin des Competence Centers Foresight am Fraunhofer-Institut für System- und Innovations­forschung, erläuterte Zukunftsforschung am Beispiel von »Foresight«. Es handle sich dabei nicht um ein Vorhersagen (kein Forecasting), sondern es werde Wissen über Veränderungen zusammengetragen, um eine Vorausschau auf die Zukunft zu ermöglichen. Ihr Institut betreibe Foresight beispielsweise im Auftrag des Bundesforschungsministeriums, ergänzte Kimpeler.

In der Diskussion wurden noch zahlreiche andere Felder identifiziert, die nach Ansicht der Teilnehmenden zum Themenkomplex »soziale Innovationen« gehören, darunter die Frage: Wie fehlerfreundlich sind wir? Auch Fehler seien ein Ergebnis. Man könne daraus lernen und eine andere Richtung einschlagen. Immer wieder betont wurde auch, dass es an Achtsamkeit unter den Menschen fehle. Daraus entstand die Idee eines Achtsamkeitstrainings für unterschiedlichste Gruppen.