DBU aktuell Nr. 08 | 2018

Informationen aus der Fördertätigkeit der Deutschen Bundesstiftung Umwelt

Fachwerkzentrum Quedlinburg - Geflüchtete © Deutsches Fachwerkzentrum Quedlinburg
Das Projekt »Integrativer Ort BauDENKMAL« des Deutschen Fachwerkzentrums Quedlinburg – vorgestellt als eines von drei DBU-Förderprojekten auf der denkmal 2018
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6.) denkmal 2018: DBU zeigt richtungsweisende Verfahren für den Schutz von Kunst- und Kulturgütern

Die bedeutendsten Wandmalereien des frühen Mittelalters nördlich der Alpen, städtische Grünflächen als wertvolles Natur- und Kulturerbe sowie eine vorbildliche Integrationsarbeit in Verbindung mit dem Erhalt von Kulturdenkmälern – diese Stichworte charakterisieren die drei von der DBU präsentierten Projekte auf der Denkmalmesse 2018 vom 8. bis 10. November in Leipzig, Halle 2, Stand Nr. G41.

Das Förderprojekt »Erhalt der Wandmalereien in der Kirche St. Georg auf der Klosterinsel Reichenau« der Materialprüfungsanstalt Universität Stuttgart und des Landesamtes für Denkmalpflege Baden-Württemberg sowie weiterer Partner zeigt, wie sich ein einzigartiger Wandmalereizyklus aus der zweiten Hälfte des 10. Jahrhunderts vor Schäden durch chemische, klimatische und bauphysikalische Gegebenheiten schützen lässt. Mit Hilfe geeigneter Klimaparameter gelang es, einen optimal auf den jeweiligen Raum angepassten, tolerierbaren Klimabereich abzuleiten, das anzustrebende Raumklima in der Kirche St. Georg herzustellen und das Risiko einer weiteren Beschädigung der Wandmalerei zu minimieren.

In den Nachkriegsjahren entstanden beim Wiederaufbau der Städte zahlreiche neue öffentliche Grünflächen. Um das Bewusstsein für den Erhalt dieses gartenkulturellen Erbes zu stärken, untersuchten der Bund Heimat und Umwelt (BHU), die Deutsche Gartenamtsleiterkonferenz (GALK) und das Fachgebiet Denkmalpflege der Technischen Universität Berlin im Projekt »Nachhaltig grün – Das Stadtgrün der Nachkriegsmoderne« die Qualitäten von Grünanlagen. Der Erhalt des gartenkulturellen Erbes ist nicht nur aus denkmalpflegerischer Sicht notwendig, sondern die Anlagen können auch wertvolle Anregungen für die grüne Stadt der Zukunft liefern.

Im Rahmen des DBU-Sonderprogramms »Umwelt und Geflüchtete« (siehe DBU aktuell 10/2017) entwickelte sich das Deutsche Fachwerkzentrum Quedlinburg e. V. zu einem »Integrativen Ort BauDENKMAL« und führte integrative, praxisorientierte Seminare für geflüchtete Menschen durch. Das Projekt erhielt bereits mehrere Auszeichnungen als Anerkennung für die vorbildliche Integrationsarbeit in Verbindung mit dem Erhalt von Kulturdenkmälern.

Seit Aufnahme der Stiftungsarbeit im Jahr 1991 hat die DBU im Förderbereich »Umwelt und Kulturgüter« bis heute über 840 Projekte mit insgesamt mehr als 142 Millionen Euro unterstützt und so richtungsweisende Verfahren für den Schutz von Kunst- und Kulturgütern weiterentwickelt.