DBU aktuell Nr. 08 | 2019

Informationen aus der Fördertätigkeit der Deutschen Bundesstiftung Umwelt

Logo UN-Dekde 2019 © BfN
UN-Dekade-Projekt Zülpicher Börde © Ulla Jürgensonn
Im Beisein von NRW-Umweltministerin Ursula Heinen-Esser (3. v.l.) und Landwirtschaftskammerpräsident Karl Werring (4. v.l.) überreichte Thomas Muchow (3. v.r.), Geschäftsführer der Stiftung Rheinische Kulturlandschaft, die Auszeichnung an die Projektpartnerinnen und Projektpartner, für die Landwirtschaftskammer an Dr. Armin Hentschel (l.) und Georg Milz (2. v.l.), an Heidrun Düssel-Siebert (r.), Geschäftsführerin der Biologischen Station Kreis Düren e.V. und Dr. Lili Hofmann (2. v.r.), DBU.
Kiebitz
Der Kiebitz gehört zu den Vogelarten, die im Beratungsprogramm Berücksichtigung finden.
Download
Logo F.U.N.  © Universität Greifswald, Zoologisches Institut und Museum
Ledermausprojekt F.U.N.  Auszeichnung UN-Dekade © Till Junker
Freuen sich über die Auszeichnung von F.U.N. als UN-Dekade-Projekt: Projektleiter Prof. Dr. Gerald Kerth, der Greifswalder Oberbürgermeister Dr. Stefan Fassbinder mit einem Fledermauskasten und Projektkoordinator Marcus Fritze (v.l.)

3.) UN-Dekade Biologische Vielfalt: Zwei DBU-Projekte ausgezeichnet

Die UN-Dekade Biologische Vielfalt zeichnet Projekte und Beiträge aus, die sich in besonderer Weise für den Erhalt der biologischen Vielfalt einsetzen. Ausgezeichnete Projekte dürfen für zwei Jahre ab dem Datum der Auszeichnung den Titel „Ausgezeichnetes UN-Dekade-Projekt“ führen. Das gilt seit Kurzem auch für zwei DBU-geförderte Vorhaben:


Stabilisierung der Population wertgebender Arten in der Zülpicher Börde

Die Biodiversität in Agrarlandschaften ist europaweit rückläufig und die Ursachen vielfältig. Ein Grund für die Artenverarmung ist die Verschlechterung der Lebensraumqualität von landwirtschaftlich genutzten Flächen. Um die Akzeptanz von Agrarumwelt- und Vertragsnaturschutzmaßnahmen zu steigern, wurde unterstützt vom Land Nordrhein-Westfalen (NRW) und der DBU das Naturschutzprojekt „Stabilisierung der Population wertgebender Arten in der Zülpicher Börde“ initiiert. Der Schwerpunkt des Projektes liegt auf der gezielten Beratung von Landwirtinnen und Landwirten hinsichtlich biodiversitätsfördernder Maßnahmen. Umgesetzt wird das Projekt von der Landwirtschaftskammer NRW, Münster, in Kooperation mit der Biologischen Station im Kreis Düren e.V. im Kernbereich der Zülpicher Börde – eine besonders intensiv genutzte Agrarregion. Inzwischen hat ein Experte der Landwirtschaftskammer NRW rund 130 landwirtschaftliche Betriebe zu den Themen Natur- und Artenschutz in ihren Betrieben beraten. Die Projektergebnisse sollen anschließend auf andere Agrarlandschaften in Nordrhein-Westfalen übertragen werden.

Anfang Oktober 2019 wurde das Projekt als UN-Dekade-Projekt Biologische Vielfalt ausgezeichnet.

Mehr dazu in der Pressemitteilung der Landwirtschaftskammer NRW und in der DBU-Projektbeschreibung

DBU-AZ 33356


Mit F.U.N. in die Wildnis

Das Citizen Science (Bürgerwissenschaft)-Projekt „Forschung. Umweltbildung. Naturschutz – Mit F. U. N. in die Wildnis“ bringt Ehrenamtliche, Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler sowie Schülerinnen und Schüler an einen Tisch, um Erwachsene und Kinder in den angewandten Naturschutz und die Naturschutz-Forschung einzubinden – und zwar am Beispiel von Fledermäusen. Dafür wurde es nun als Projekt der UN-Dekade Biologische Vielfalt ausgezeichnet. Durchgeführt wird es von der Universität Greifswald in enger Kooperation mit der Abteilung „Fachdidaktik Biologie“ der Universität Rostock in Wooster Teerofen im Naturpark Nossentiner/Schwinzer Heide. Der Naturpark ist dabei Projektpartner.

Ein erster Meilenstein des Projekts war das Erstellen einer umfangreichen eigenen Homepage (www.fledermausfun.de), welche unter anderem als Informationsquelle zum Projekt und Plattform für die Mitarbeit im Citizen Science-Projekt genutzt wird. Hier können interessierte Bürgerinnen und Bürger bereitgestellte Daten zu Fledermäusen auswerten und Forschungsfragen beantworten. Die Daten werden überwiegend automatisch durch Erfassungsgeräte aufgenommen, teilweise aber auch durch Studierende und eine Doktorandin manuell erhoben. Zur Qualitätssicherung bei der Datenauswertung sind Tutorials und Zugangstests für die Bürgerinnen und Bürger auf der Homepage hinterlegt.

Darüber hinaus wurden im Projekt Unterrichtkonzepte für Schulen und Kindergärten erstellt und getestet. Die Einbindung von Schulen erfolgt modellhaft vor allem über bereits bestehende Kontakte in Mecklenburg-Vorpommern und Bayern. Es ist geplant, die Zusammenarbeit mit Schulen und die Ansprache von weiteren Bürgerwissenschaftlern zu intensivieren.

Die im F.U.N.-Projekt gewonnenen Erkenntnisse sollen in Handlungsempfehlungen für ein naturschutzorientiertes Waldmanagement münden. Basierend auf den Ergebnissen einer Abschlussarbeit lassen sich bereits jetzt Handlungsempfehlungen für die menschliche Präsenz an Überwinterungsquartieren von Fledermäusen ableiten. Das Projekt soll darüber hinaus demonstrieren, dass Citizen Science auch in besonders naturschutzrelevanten, aber dünn besiedelten Gebieten Deutschlands möglich ist und dabei einen Mehrwert gegenüber rein universitärer Naturschutzforschung bietet.

Weitere Infos unter: www.fledermausfun.de und in der Pressemitteilung der Universität Greifswald

DBU-AZ 32893