DBU aktuell Nr. 08 | 2019

Informationen aus der Fördertätigkeit der Deutschen Bundesstiftung Umwelt

Mooshummel mit Fußabdrücken © Christopher Bause (DBU)

5.) Aus dem Stipendienprogramm: Fußabdruck überführt Hummeln

Wildbienen sind wichtige Bestäuber von heimischen Wild- und Kulturpflanzen. Doch sind Wildbienenbestände durch vielfältige Bedrohungen wie etwa intensivierte Grünland- und Ackernutzung und Bebauung stark rückläufig.

Bislang konnten Langzeituntersuchungen der Populationsentwicklung (Langzeit-Monitoring) von Bestäuberinsekten nur unter enormem Zeitaufwand zuverlässige Daten liefern. Der DBU-Promotionsstipendiat Christopher Bause testet nun eine von ihm weiterentwickelte chemisch-basierte Methode, die es ermöglichen soll, Hummeln, eine wichtige Gruppe von Wildbienen, mit geringerem Zeitaufwand zu untersuchen.

Hummeln hinterlassen beim Blütenbesuch kohlenwasserstoffhaltige Rückstände ihres panzerartigen Außenskeletts – quasi chemische Fußabdrücke. Dabei besitzt jede Hummelart ihr arteigenes, chemisches Fußabdruckprofil, bestehend aus einer Vielzahl von Einzelkomponenten. Diese Spuren kann man nachträglich nutzen, um Rückschlüsse auf  die Artzugehörigkeit der Blütenbesucher zu ziehen. Dies geschieht, indem die Blüten gesammelt und im Labor entsprechend aufgearbeitet werden, sodass aufkonzentrierte Extrakte der Rückstände vorliegen, die mittels Gaschromatographie und Massenspektrometrie (GC/MS) identifiziert und quantifiziert werden können. Dank der großen Beständigkeit der Fußabdruck-Substanzen auf Blüten können sogar Hummelbesuche mehrerer Tage erfasst werden.

Die Methode ist dank der Analyse per GC/MS vergleichsweise kostengünstig und die leicht und schnell durchführbare Probennahme ermöglicht die zeitgleiche Untersuchung diverser Lokalitäten.


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