DBU aktuell Nr. 09 | 2019

Informationen aus der Fördertätigkeit der Deutschen Bundesstiftung Umwelt

Die DBU-Promotionsstipendiatin Marie Sünnemann untersucht die Auswirkungen des Klimawandels auf ökologische Funktionen des Bodens. © Marie Sünnemann
Die DBU-Promotionsstipendiatin Marie Sünnemann untersucht die Auswirkungen des Klimawandels auf ökologische Funktionen des Bodens.

4.) Aus den Stipendienprogrammen: Untersuchungen zur Funktionsweise von Böden im Klimawandel

Der voranschreitende Klimawandel führt weltweit zu gravierenden Veränderungen von terrestrischen Ökosystemen, die sich auch auf Böden auswirken. Eine Folge ist die Beschleunigung mikrobieller Prozesse in den Böden und eine damit einhergehende erhöhte Freisetzung des im Boden gespeicherten Kohlenstoffs. Ferner können längere und häufigere Dürreperioden und Extrem­wetterereignisse erwartet werden, welche die Dynamik und Interaktion von Bodenorganismen beeinträchtigen können. Bodenbearbeitung, Düngung und pflanzliche Diversität haben ebenfalls einen Einfluss auf Bodenprozesse.

Vor diesem Hintergrund untersucht die DBU-Promotionsstipendiatin Marie Sünnemann die Auswirkungen des Klima­wandels auf ökologische Funktionen des Bodens in Acker- und Grünland­böden. Dabei werden Unterschiede sowohl zwischen konventioneller und biologischer Landwirtschaft als auch zwischen intensiver und extensiver Grünlandnutzung betrachtet. Die Ergebnisse sollen Hinweise liefern, inwiefern der Klimawandel wichtige Bodenfunktionen wie Schädlingskontrolle, Zersetzung und Kohlenstoffspeicherung in intensiv genutzten Ökosystemen einschränkt. Damit soll Landwirtinnen und Landwirten sowie Entscheiderinnen und Entscheidern ein Werkzeug an die Hand gegeben werden, um die Funktionsweise von Böden umfassend zu verstehen und Ökosystemfunktion und -dienstleistung auch in Zukunft zu erhalten.

Kürzlich sind Erkenntnisse aus der Masterarbeit der Stipendiatin in Zusammenarbeit mit Kolleginnen und Kollegegen eine Publikation bei der Online-Fachzeitschrift Scientific Reports geflossen. Die Ergebnisse weisen darauf hin, dass zukünftig wichtige Ökosystemprozesse, welche von Mikro­organismen und Invertebraten im Boden gesteuert werden, wie etwa Zersetzung oder Nährstoffkreisläufe, nicht mehr richtig ablaufen können, da die Aktivität der Organismen durch den globalen Wandel gestört wird.

Publikation zum Thema: www.nature.com/articles/s41598-018-36777-3