DBU aktuell Nr. 09 | 2019

Informationen aus der Fördertätigkeit der Deutschen Bundesstiftung Umwelt

Austausch zu Lösungen für die Plastikkrise (v. l.): DBU-Generalsekretär Alexander Bonde, Gunda Rachut, Stiftung Zentrale Stelle Verpackungs­register, Moderatorin Hanna Gersmann, Reinhard Schneider, Werner & Mertz GmbH, und der niedersächsische Umwelt © Yorck Maecke
Austausch zu Lösungen für die Plastikkrise (v. l.): DBU-Generalsekretär Alexander Bonde, Gunda Rachut, Stiftung Zentrale Stelle Verpackungs­register, Moderatorin Hanna Gersmann, Reinhard Schneider, Werner & Mertz GmbH, und der niedersächsische Umweltminister und DBU-Kurator Olaf Lies

3.) Parlamentarischer Abend: Lösungen für die Plastikkrise

»Beim Thema Kunststoff geht es um mehr: Ressourcenschutz, Naturschutz, Umweltschutz und Klimaschutz. Ein verantwortungsvoller Umgang mit Kunststoffen muss von der Abfallvermeidung bis zur Schließung des Kreislaufes reichen.« Mit diesen Worten begrüßte der Niedersächsische Minister für Umwelt, Energie, Bauen und Klimaschutz, Olaf Lies, zum Parlamentarischen Abend »Lösungen für die Plastikkrise«. Die Veranstaltung, zu der Lies und die DBU eingeladen hatten, fand in der Vertretung des Landes Nieder­sachsen beim Bund in Berlin statt. Moderiert von der Journalistin Hanna Gersmann ging es darum, innovative Lösungsansätze und geeignete Umsetzungsstrategien für eine funktionierende Kreislaufwirtschaft zu diskutieren.

In seinem Impulsreferat verdeutlichte der diesjährige Umweltpreisträger Reinhard Schneider, Inhaber und Geschäftsführer der Mainzer Werner & Mertz GmbH, am Beispiel seines Unternehmens, dass ein echtes Kunststoff­recycling funktionieren kann: »Vermeiden, Bewusstsein schaffen, den Wertstoff im Kreislauf führen und das Produktdesign darauf auslegen – dies sind die Kern­elemente einer echten nachhaltigen Kunststoffstrategie. Dafür braucht es aber politische Anreize, damit auch die Großen der Branche mitziehen.« Schneider unterstrich, dass die „Steuerbefreiung für die Herstellung von „Virgin Plastic“ enden“ müsse, so beispielsweise über eine effektive CO2-Steuer.

Gunda Rachut, Vorstand der Stiftung Zentrale Stelle Verpackungsregister, warnte in der anschließenden Diskussion vor Verbundstoffen, also faser­basierten Verpackungen mit einer Beimischung aus Kunststoff, als Alternative zu Kunststoffen. Diese seien durch den Verbund noch schlechter zu recyceln und sollten daher nicht ein­gesetzt werden. Sie sehe zudem mit Sorge den Trend zu Verpackungen, die vor allem den Zweck hätten, dem Kunden Zeit zu sparen.

DBU-Generalsekretär Alexander Bonde hob hervor: »Die Einträge von Kunststoffen in die Umwelt müssen deutlich verringert werden. Dafür brauchen wir eine echte Kreislaufwirtschaft und Lösungsansätze, die auch im Massen­markt funktionieren. Als Deutsche Bundesstiftung Umwelt wollen wir hier weiter wichtige Impulse setzen.«


Ein Fazit des Ministers Lies zur Veranstaltung finden Sie in einer Pressemitteilung des Niedersächsischen Ministeriums für Umwelt, Energie, Bauen und Klimaschutz.

Bilder der Veranstaltung bei Flickr