DBU aktuell Nr. 8 | 2021

Informationen aus der Fördertätigkeit der Deutschen Bundesstiftung Umwelt

Sabine  Djahanschah
DBU-Referentin Sabine Djahanschah

3.) Beim Bauen in Holz denken - Interview mit Sabine Djahanschah aus dem DBU-Referat Architektur und Bauwesen

Sabine Djahanschah aus dem DBU-Referat Architektur und Bauwesen spricht im Interview darüber, was der Baustoff Holz leisten kann, über seine Vorteile und Innovationen. Außerdem erklärt sie, wie die DBU-Förderung die Holzarchitektur voranbringt.

Frau Djahanschah, worüber müssen wir sprechen, wenn es um die Vorteile der Holzarchitektur geht?
Wichtig ist zu sagen, dass man keinen anderen Baustoff hat, der während seiner Produktionsphase – also dem Aufwachsen im Wald – so viel Umweltleistung erbringt. Dazu zählen vor allem die Sauerstoffproduktion und die Biodiversitätsleistungen, die Wälder erbringen. In Deutschland haben wir außerdem eine weitgehend nachhaltige Waldwirtschaft und gerade durch das Aufwachsen der Bäume wird CO2 gebunden. Zudem substituieren wir mit Holz Baustoffe, die einen ganz anderen ökologischen Footprint haben.

Holz ist eines der ältesten Baumaterialien der Menschheit. Heißt Holzbau „back to the roots“ oder ist Holz als moderner Baustoff zu begreifen?
Im vergangenen Jahr hatten wir eine Holzbauquote von ungefähr 20 Prozent sowohl im Bereich der Wohngebäude als auch der Nichtwohngebäude. Das zeigt, dass wir den Holzbau viel stärker in den einzelnen Segmenten einsetzen können. Hier haben wir eine sehr hohe Vorfertigungsquote, viel mehr als bei anderen Baustoffen. Auch die digitale Fertigung ist weit vorangeschritten, wodurch wir eine hohe Qualität entwickeln und bis zur integrierten Haustechnik sehr viel vorfertigen können. Der Holzbau ist gerade in der Sanierung und Optimierung unseres Gebäudebestandes ein wichtiger Partner. Hier bietet Holz den Vorteil, dass es ein leichter, aber tragfähiger Baustoff ist. So können vorgefertigte Raummodule, die bereits an das Tragwerk angepasst sind, ganz einfach aufgesetzt werden. Parkhäuser, Wohn- oder Industriegebäude lassen sich damit um ein oder mehrere Geschosse aufstocken. Das erleichtert die Verdichtung in den Innenstädten und die bereits gebaute Infrastruktur kann ohne zusätzlichen Flächenverbrauch weiterhin genutzt werden.

Wie unterstützt die DBU-Förderung den Holzbau?
Wir sind im DBU-Förderthema 4 „Umwelt- und ressourcenschonendes Bauen“ nicht allein auf den Holzbau fokussiert. Wir fördern innovative Ideen aller Bauweisen und auch die Kombination dieser Technologien. Dazu zählen zum Beispiel komplexere Bauteilentwicklungen, Planungshilfsmittel, Planungsmehraufwendungen oder auch Weiterbildungsformate sowie Vorhaben zur Optimierung von Prozessketten oder zur Kreislauffähigkeit.

Ein Videointerview mit Sabine Djahanschah zum Thema finden Sie auf unserem Youtube-Kanal unter:  www.youtube.com/playlist?list=PLXQUuxou0kTcMQHfBCBrkopyp59kHeYS2