DBU aktuell Nr. 8 | 2021

Informationen aus der Fördertätigkeit der Deutschen Bundesstiftung Umwelt

Sparkasse Kressbronn
Die Sparkasse Kressbronn nach der Sanierung und mit aufgestockten Energiewendemodulen

6.) Modularer Holzbau im Quartier – mit Raummodulen zur Energiewende

Um den Gebäudebestand in Deutschland bis 2050 klimaneutral zu gestalten, birgt besonders die Gebäudesanierung ein enormes Potenzial. Allein der Gebäudesektor verursacht 14 Prozent der gesamten Treibhausgasemissionen; auch 60 Prozent des Abfalls in Deutschland entstehen hier. Nachverdichtung durch Aufstockung ist eine wertvolle Strategie, um weitere Flächenversieglung zu vermeiden und mit geringem Ressourcenaufwand neuen Wohnraum zu schaffen. Stockt man bestehende Gebäude auf, können die Sanierungskosten zudem durch die neugewonnene Wohnfläche auf lange Sicht ausgeglichen werden.

Höhere Maßstäbe setzen

Das DBU-Projekt „Neue Mitte Kressbronn“ will hier noch höhere Maßstäbe setzen – noch energieeffizienter und ressourcenschonender soll die Sanierung und Aufstockung sein. So entwickelt das Baden-Württembergische Institut für Energie- und Umweltforschung (ifeu) gemeinsam mit der Hochschule Biberach, dem Fertighaushersteller Baufritz und den freien Architekten Beyer Weitbrecht Stotz + Partner effiziente und kostengünstige „Energiewendemodule“, die über ein zentrales Versorgungsherz mit hohen Anteilen erneuerbarer Energien versorgt werden.

Modernisierung des Altbestandes

Ihr Ansatz soll am Gebäude der Sparkasse Bodensee in Kressbronn entwickelt und beispielhaft umgesetzt werden. Die ressourcenschonende Aufstockung, kombiniert mit einer hochwertigen Modernisierung des Altbestandes, soll eine neuartige Strategie etablieren, die über die reine Fassadensanierung hinausgeht. Die emissionsarme und ressourcenschonende Vorfertigung ganzer Raummodule soll das Gebäude nicht nur einfach und kostengünstig erweitern, sondern zusätzlich energetisch optimieren, sodass im Vergleich zum  vorherigen Zustand rund 90 Prozent Primärenergie eingespart werden kann. Diese Art der  Herstellung hält zukünftig nicht nur die Kosten niedrig, sie verspricht auch eine geringe Bauzeit bei hoher Handwerksqualität. Dass der Sanierungsansatz auch für weitere Vorhaben übertragbar bleibt, das will das begleitende Forschungsprojekt sicherstellen und gestaltet dafür mehrere Varianten des Energiewendemoduls.

DBU-AZ: 35145