Um verlässliche Aussagen zu potentiellen Umweltauswirkungen pharmazeutischer Produkte oder Herstellungsverfahren treffen zu können, muss eine systematische Analyse der Produktsysteme entlang des gesamten Lebenszyklus erfolgen. Die Ökobilanzmethodik ermöglicht zwar eine derartige Betrachtung, kann jedoch viele für den Pharma-Sektor relevanten Umweltwirkungen (z.B. endokrine Wirkung durch hormonaktive Substanzen, Entstehung von Antibiotikaresistenzen) derzeit noch nicht adäquat abbilden. Darüber hinaus bietet die Ökobilanz bezüglich der methodischen Festlegungen (z.B. Definition der Systemgrenzen, Festlegung der funktionellen Einheit) viele Freiheitsgrade. Das führt in der Praxis dazu, dass Ökobilanzen im pharmazeutischen Sektor oft nicht miteinander vergleichbar sind oder gar zu widersprüchlichen Aussagen führen können. Diese Herausforderungen sollen durch die Entwicklung einer „Sektorspezifischen Nachhaltigkeitsbewertungsmethodik für die pharmazeutische Produkt- und Verfahrensentwicklung“ identifiziert und gelöst werden. Dabei umfasst das Projekt:
Die entwickelte Nachhaltigkeitsbewertungsmethodik wird projektbegleitend an verschiedenen Fallstudien, die gemeinsam mit Industrie- und Forschungspartnern durchgeführt werden, erprobt und anhand der Ergebnisse angepasst und optimiert. Die Fallstudien umfassen:
Begleitet wird das Projekt durch einen Kreis, bestehend aus Vertretern der Forschung, Industrie, Politik und Gesellschaft. Der Begleitkreis soll einen interdisziplinären,iterativen Erfahrungsaustausch ermöglichen und somit zu einer erfolgreichen und anwendungsorientierten Umsetzung des Konzepts beitragen.
AZ 33011