Von einem hochkarätig besetzten Hauptbühnenprogramm über eine Fülle an Fachforen bis hin zu mehr als 150 Ausstellenden, die sich online präsentierten: Die sechste Woche der Umwelt (WdU) war auch als digitales Format ein voller Erfolg. Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier und die DBU hatten unter dem Motto „So geht Zukunft!“ am 10. und 11. Juni eingeladen. Von einer Bühne im Park von Schloss Bellevue in Berlin wurden die Podiumsdiskussionen und Reden live ins Netz übertragen.
Steinmeier: „Befinden uns mitten im Umbruch ins postfossile Zeitalter“
In seiner Eröffnungsrede machte Steinmeier deutlich, dass den Menschen in Deutschland aufgrund der Klimakrise eine „Transformation der Gesellschaft in einer gewaltigen Dimension“ bevorstehe. Der ressourcenschonende Umgang mit der Erde sei aber nur durch eine globale Anstrengung zu bewältigen. „Wir befinden uns mitten im Umbruch ins postfossile Zeitalter“, so das Staatsoberhaupt. Die Klimaziele seien keineswegs abstrakt und fern. „Setzen wir sie um, so werden wir Veränderungen in allen Bereichen des Alltags spüren – in der Landwirtschaft, in der Energieversorgung, vor allem im Wohnungsbau und im Verkehr.“ Aufbruchserwartung und Umbruchsangst würden miteinander ringen, so der Bundespräsident weiter. Was zu hoffen und was zu fürchten sei, „sind Fragen einer Gesellschaft, die im Übergang ist, in einer großen Transformation, die viele zu Recht mit der industriellen Revolution des 19. Jahrhunderts vergleichen“. Anders als damals gehe es heute jedoch nicht um den „Aufstieg der fossilen Industrialisierung. Wir befinden uns mitten im Ausstieg daraus“. Der Bundespräsident brachte für den Weg in eine klimaneutrale Zukunft gewissermaßen einen neuen Generationenvertrag für Klimaschutz ins Gespräch: So wie die jungen Menschen in der Corona-Pandemie zurückgesteckt hätten, um Ältere und Gefährdete zu schützen, „so müssen wir uns jetzt anstrengen, um ihre Zukunft und die Zukunft künftiger Generationen zu schützen.“
DBU-Generalsekretär Alexander Bonde sagte, die Woche der Umwelt fordere mit ihrem Versprechen „So geht Zukunft!“ trotz einer der größten globalen Krisen der Menschheit dazu auf, „mit Mut, Ideen und Innovationen Lösungen für mehr Klima-, Umwelt-, Ressourcen- und Artenschutz zu finden“.
Ursula von der Leyen und US-Klimaschutzbeauftragter John Kerry zugeschaltet
Dass Klima- und Umweltschutz nicht nur in Deutschland, sondern europa- und weltweit ganz oben auf der politischen Agenda stehen, zeigte auch die Teilnahme zweier prominenter Persönlichkeiten: EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen und US-Klimaschutzbeauftragter John Kerry.
Von der Leyen ließ keinen Zweifel daran, dass die Europäische Union alles daran setzen werde, den europäischen Grünen Deal umzusetzen und ein klimaneutrales Wirtschaften in der EU bis 2050 zu erreichen.
Kerry skizzierte per Videobotschaft Zukunftsstrategien seines Landes unter dem neuen US-Präsidenten Joe Biden. Dieser trat mit Amtsantritt dem Pariser Klimaschutzabkommen wieder bei, aus dem die USA 2020 offiziell ausgetreten waren. Kerry mahnte „weltweite Anstrengungen“ an, um katastrophale Folgen der Klimakrise zu verhindern. Die USA seien dazu bereit.
Bundespräsident diskutiert mit jungen Menschen
Nach der Eröffnung durch den Bundespräsidenten sowie der Begrüßung durch die DBU-Kuratoriumsvorsitzende Rita Schwarzelühr-Sutter und DBU-Generalsekretär Alexander Bonde folgte der offizielle Start mit dem ersten Podium „Wie gestalten wir gemeinsam den Wandel?“. Im Anschluss traf sich der Bundespräsident zu einem Video-Gespräch über Erwartungen an eine nachhaltige Gesellschaft mit Vertreterinnen und Vertretern der jungen Generation. Einleitend zur zweiten Podiumsdiskussion zum Thema Biodiversität hielt Bundesumweltministerin Svenja Schulze einen Impulsvortrag.
Beispiele für mehr Klima-, Ressourcen- und Artenschutz stoßen auf großes Interesse
Um „Mobilitätskonzepte der Zukunft“ ging es am Freitag, 11. Juni bei der dritten Podiumsdiskussion. In die Glaskugel blickten die Gäste bei der vierten und damit letzten Podiumsdiskussion „Deutschland 2050 – Visionen für unser Leben der Zukunft“.
Ausstellende, Besucherinnen und Besucher vor Ort gab es in diesem Jahr zwar nicht. Vieles war anders, aber eines blieb gleich: Die hochkarätig besetzten Diskussionsrunden und die vielen beispielhaften Lösungsansätze für mehr Kima-, Ressourcen- und Artenschutz stießen auf großes Interesse. An den Veranstaltungstagen wurde die WdU-Website mehr als 43 000 Mal aufgerufen und ingesamt knapp 10 000 Gäste besuchten die Livestreams der Veranstaltungen.
Die Videos der Veranstaltung zum Nacherleben finden sich un unserem Youtube-Kanal.
Impressionen vom Hauptbühnenprogramm aus dem Park von Schloss Bellevue bietet unser flickr-Album.
DBU-Pressemitteilungen zur Woche der Umwelt: