DBU-Symposium in Würzburg | 29.10.2016 | "Umsetzung des Klimaabkommens von Paris: Stimmt die Richtung?"

Thematischer Hintergrund für das Symposium zum Pariser Klimaschutzabkommen war und ist die Tatsache, dass der Klimawandel eine der vier bereits überschrittenen Planetaren Grenzen darstellt. Die Veranstaltung „ Umsetzung des Klimaabkommens von Paris: Stimmt die Richtung?“ am Vortag der Umweltpreisverleihung in Würzburg mit den beiden Umweltpreisträgern des vergangenen Jahres Mojib Latif und Johan Rockström erbrachte aus Sicht der DBU folgende wichtige Ergebnisse:

Latif

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2437.02 kB - Aktualisiert/Update: 07.11.2016 13:26:05

2.) Prof. Dr. Mojib Latif

Prof. Dr. Mojib Latif, Leiter des Forschungsbereiches Ozeanzirkulation und Klimadynamik am GEOMAR Helmholtz-Zentrum für Ozeanforschung Kiel, Umweltpreisträger 2015

Es muss sich erst erweisen, ob der Klimavertrag von Paris ein historisches Abkommen ist wie von vielen behauptet. Bereits 1992 hat sich die Staatengemeinschaft auf dem UN-Nachhaltigkeitsgipfel in Rio de Janeiro in der Klimarahmenkonvention darauf verpflichtet, eine „gefährliche anthropogene Störung des Klimasystems“ zu verhindern. Ein Vierteljahrhundert später feiert man einen Vertrag, der genau das festschreibt, nämlich die Erderwärmung auf deutlich unter 2°C zu begrenzen. Die Treibhausgasemissionen sind seit Rio förmlich explodiert. Um die Erderwärmung noch auf deutlich unter 2°C zu begrenzen, müssen die weltweiten Netto-Treibhausgasemissionen bis etwa Mitte des Jahrhunderts auf null sinken und danach negativ werden. Das Abkommen von Paris würde in seiner derzeitigen Fassung bei selbst optimistischer Extrapolation der nationalen Politiken bis zum Ende des Jahrhunderts dazu führen, dass sich die Erde um knapp 3°C erwärmt.

Das Video können Sie hier bei Youtube betrachten.