Pilotprojekt „HeizKreis“ zum Recycling von Hocheffizienzpumpen ein Erfolg
Sie sind fast in jedem Haushalt zu finden: Heizungspumpen. Rund eine Million davon werden jährlich in Deutschland installiert. Doch was geschieht mit den ausrangierten Pumpen?
Momentan werden sie nach dem Ausbau dem Stahl- bzw. Elektrorecycling zugeführt. Moderne Heizungspumpen enthalten seit vielen Jahren zur Steigerung der Energieeffizienz Seltene Erden Magnete (SE-Magnete). Seltene Erden zählen zu den begehrtesten Rohstoffen der Welt und werden bis heute fast ausschließlich in China abgebaut. 19 Prozent von diesem Rohstoff gehen in die Produktion von Magneten. Diese sind in Form von Neodym-Eisen-Bor-Magneten in den Rotoren der Hocheffizienzpumpen verbaut. Die Magnete landen mit der Entsorgung ungenutzt mit dem restlichen Pumpenschrott im Stahlrecycling und sind für immer verloren. Dabei könnten sie weiterverwendet werden, denn sie verlieren ihre magnetische Kraft nicht.
Das über zwei Jahre geförderte DBU-Projekt „HeizKreis“ (DBU-AZ 33943) verfolgte das Ziel, Heizungspumpen einem geschlossenen Kreislaufwirtschaftssystem zuzuführen. Hierbei sollte der Kreislauf durch Rückholen und Wiederverwerten der Magnete und anderer Pumpenbauteile geschlossen werden. Geleitet wurde das Forschungsprojekt von Professor Dr. Ralf Holzhauer von der Westfälischen Hochschule Gelsenkirchen.
„Der Abbau der Seltenen Erden ist mit hohen Belastungen für die Umwelt und schwankenden Preisen – vor allem diktiert durch den Hauptlieferanten China – verbunden. Ein hochwertiges Recycling dieser Magnete durch Kreislaufführung des Produktes am Ende des Lebenszyklus ist ein wesentlicher Beitrag zur Schonung der Ressourcen.“
– Professor Dr. Ralf Holzhauer –
Getragen von dem Pumpenhersteller WILO SE wurde ein Konzept erstellt und nach Partnern gesucht. Die waren laut Holzhauer schnell gefunden. Neben WILO SE beteiligten sich die Kurt Pietsch GmbH & Co. KG (Großhändler für die Bereiche Sanitär, Heizung, Umwelt, Klima und Lüftung), die TSR Recycling GmbH & Co. KG, die Heidemann GmbH & Co. KG und Vollmer GmbH & Co. KG (beide Experten für Heizung, Klima und Sanitär) und die Agentur für Unternehmenskommunikation Winter GmbH.
In einer sechsmonatigen Pilotphase mit insgesamt 185 Betrieben aus ganz Nordrhein-Westfalen wurde das Rückführen von Pumpen getestet. Die Firmen wurden zuvor von den Vertrieb-Teams von WILO, TSR und Pietsch über das Vorhaben und die Projektidee aufgeklärt. Unter den Teilnehmenden waren sowohl Betriebe aus der Branche der Sanitär-, Heizungs- und Klimatechnik (SHK) als auch Industrieunternehmen und Metallgroßhändler. Dr. Maximilian Hempel, Abteilungsleiter Umweltforschung und Naturschutz der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU), hat das Projekt begleitet.
Die Ergebnisse der Pilotphase wurden 2019 auf einer Abschlussveranstaltung an der Westfälischen Hochschule Gelsenkirchen präsentiert. Die beteiligten Betriebe haben insgesamt 3.264 Pumpen mit einem Gesamtgewicht von knapp 16 Tonnen gesammelt.
„Trotz immer noch nötiger Aufklärungsarbeit bezüglich richtiger Entsorgung von Altpumpen zeigen das entgegenkommende Engagement und die Ergebnisse von Umfragen der Pilotteilnehmer, dass der Markt für eine Kreislaufschließung bereit ist.“
– Professor Dr. Ralf Holzhauer –
Das Projekt hat gezeigt, dass Pumpen zurückgeholt und Seltenen Erden-Magnete in einem Kreislauf geführt werden können. Das Projekt geht jetzt in die breite Anwendung und soll deutschlandweit etabliert werden.
Weitere Informationen rund um das Forschungsprojekt finden Sie unter www.pumpenrecycling.de und unter www.dbu.de/123artikel38385_2430.html.
Projektthema
HeizKreis – Rückholung und Weiterverwendung Seltener Erden Magnete – Kreislaufschließung bei Heizungspumpen
Projektdurchführung
Westfälische Hochschule Gelsenkirchen
Herr Professor Dr. Ralf Holzhauer
Telefon: 0209 9596-163
E-Mail: ralf.holzhauer@w-hs.de
Websites: www.pumpenrecycling.de, www.w-hs.de/.../forschungsprojekt-heizkreis
Laufzeit
Juli 2017 – Juni 2019, Abschlussbericht zum Download
Aktenzeichen
Stand: 18.11.2020