Empowerment for Change – Zukunftsmacherinnen und Zukunftsmacher verändern die Welt
Die Zukunft mitgestalten und die Welt zu einem besseren Ort machen, darum geht es bei dem Projekt „Empowerment for Change – Ein Qualifizierungsprogramm für Studierende und Akteurinnen und Akteure in Verbänden des Umwelt- und Naturschutzes“. Der Ansatz: Junge Menschen für Projekte begeistern, die das nachhaltige Bewusstsein stärken und sie bei der Gründung von ökologisch und sozial nachhaltigen Projekten, Organisationen und Unternehmen unterstützen. „Wir betrachten die Fähigkeit, für gesellschaftliche Probleme selbst eine Lösung entwickeln und umsetzen zu können, als eine Schlüsselkompetenz junger Menschen für eine nachhaltige und demokratische Entwicklung der Gesellschaft“, sagt Projektleiter Prof. Christoph Corves von der Kiel School of Sustainability der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel. „Das Ziel des Projekts war es, möglichst vielen jungen Menschen zu ermöglichen, diese Fähigkeit zu erlernen“, so Corves weiter.
Das yooweedoo-Lernprogramm ist Kern des DBU-Vorhabens. Es zeigt, wie gesellschaftliche Herausforderungen unternehmerisch gelöst werden können, und unterstützt die jungen Unternehmerinnen und Unternehmer beim Aufbau ihrer Projekte, Vereine und Start-ups. Während der einjährigen Gründungsphase durchlaufen die Teilnehmenden mehrere Etappen:
Phase 1: Planung von Projekten (Oktober – Januar). Sie enthält Online-Lernmodule, Workshops und eine individuellen Projektberatung.
Phase 2: Ideenwettbewerb (Februar – März). Von 2016 bis 2020 wurde jeweils im Februar/März ein Ideenwettbewerb durchgeführt, in dem sich die Gründerteams mit ihren Ideen um eine Förderung bewerben konnten. Zusätzlich wurde ein Publikumspreis ausgeschrieben, über dessen Vergabe online abgestimmt wurde.
Phase 3: Die Umsetzung der im Ideenwettbewerb geförderten Vorhaben (April – September). Die Gründer-Teams wurden dabei durch folgende Maßnahmen unterstützt:
Während der Projektlaufzeit von Juli 2015 bis September 2020 wurden insgesamt 40 Vorhaben gefördert. Darunter sind Firmen wie „my Boo“ – ein Fahrradhersteller aus Kiel, der Räder aus Bambus anfertigt. Der Bambus wird in Ghana angebaut und geerntet und auch die Rahmen werden in einer durch das Projekt entstandenen Werkstatt dort gebaut. „Goldeimer“ stellt Trockentoiletten etwa für Festivals her und unterstützt weltweit Sanitärprojekte, „rematter“ nutzt Seegras als Grundlage für nachhaltige Papierboxen oder Lampenschirme, „ResteRitter“ produzieren in Handarbeit Fruchtaufstriche, Chutneys und Säfte aus vor der Mülltonne geretteten Lebensmitteln.
„Beim yooweedoo-Wettbewerb haben wir unsere fairen Bambusfahrräder das erste Mal einer breiten Öffentlichkeit präsentiert. Das hat uns auf mehreren Ebenen geholfen: Die Presse wurde aufmerksam, wir konnten interessante Kontakte knüpfen und natürlich konnten wir auch Dank des Preisgelds my Boo weiter nach vorne bringen. yooweedoo ist unkompliziert, schnell und bietet konkrete Unterstützung - daher können wir es allen Gründerinnen und Gründern bestens Gewissens empfehlen!“, sagt Maximilian Schay, Gründer und Geschäftsführer von my Boo.
Malte Schremmer, Geschäftsführer von Goldeimer, ist von yooweedoo ebenfalls begeistert: „yooweedoo ist eine fantastische Plattform für unkonventionelle, unerprobte Ideen. Der finanzielle Spielraum und das Netzwerk sind super darauf ausgerichtet, ein Vorhaben einfach mal in die Tat umzusetzen, um dann weiterzuschauen, was nächste Schritte für eine Gründung oder Fortführung des Projekts sind. Ohne yooweedoo hätten wir die ersten wichtigen Meter mit Goldeimer nicht gemacht.“
Um das Projekt über die Grenzen Schleswig-Holsteins hinaus bekannt zu machen, wurde zudem eine Strategie entwickelt, mit deren Hilfe Studierende anderer Hochschulen erreicht werden können. „Das Projekt ist sehr erfolgreich verlaufen“, sagt Projektleiter Corves. Der Erfolg zeigt sich auch darin, dass Corves für die Aktivitäten im Rahmen des Projekts yooweedoo 2020 den Ars legendi-Preis des Stifterverbands für die Deutsche Wissenschaft erhielt. Der Ideenwettbewerb wird weiterhin mit großem Erfolg durchgeführt. Im Februar sind 42 Bewerbungen eingegangen – eine Rekordzahl, so Corves.
Weiterführende Informationen
Projekttitel
Projektdurchführung
Christian-Albrechts-Universität zu Kiel
Geographisches Institut, Arbeitsgruppe für Geographie und Medien
Prof. Christoph Corves, Ph.D.
Hermann-Rodewald-Str. 9
24098 Kiel
Websites: www.geomedien.uni-kiel.de, www.yooweedoo.org
Laufzeit
Juli 2015 – September 2020, Abschlussbericht zum Download
Aktenzeichen
DBU-AZ 32569/01
Stand: 02.03.2022